Gegen sechs Männer und Frauen im Alter zwischen 19 und 33 Jahren wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim Haftbefehle erlassen. Sie stehen im dringenden Verdacht, zwischen August 2020 und März 2021 in mindestens 17 Fällen in Baden-Württemberg (9), Bayern (3), Hessen (3) und Rheinland-Pfalz (2) bandenmäßig und in wechselnder Besetzung Betrugsstraftaten in Form des sogenannten "Enkeltricks" begangen zu haben.
Die Bande, gegen die bereits seit Anfang 2020 ermittelt wird, soll dabei nach derzeitigem Stand einen Vermögensschaden von rund 270.000 Euro angerichtet haben.
Die Haftbefehle gegen die Tatverdächtigen wurden bereits am Montag vollstreckt. Dabei wurde im Rahmen von Wohungsdurchsungen umfangreiches Beweismaterial wie Handys, SIM-Karten und Bargeld in Höhe von rund 10.000 Euro sichergestellt.
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei wurden die Taten von einem "Call-Center" und Polen aus bundesweit koordiniert. Die Tatverdächtigen sollen für die Planung und Durchführung der Geldabholungen bei den Geschädigten in Deutschland zuständig gewesen sein. Insbesondere zu den Hinterleuten in Polen, zu denen neue Hinweise vorliegen, dauern die Ermittlungen an.