Laut Polizei demonstrierten Landwirte mit rund 140 Traktoren.
Marijan Murat/dpa
Laut Polizei demonstrierten Landwirte mit rund 140 Traktoren.
Discounterpreise

Butter und Bauern: Zahlreiche Traktoren bei Demo vor Lidl

Butter ist so günstig wie lange nicht, doch viele Landwirte sehen darin ein Problem. Deshalb protestieren sie mit Traktoren vor der Lidl-Zentrale.

Mit zahlreichen Traktoren haben Landwirte in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) rund um die Lidl-Zentrale vor allem gegen die Milch- und Butterpreise des Lebensmitteldiscounters demonstriert. Die Polizei sprach von rund 140 Traktoren. Der Verein «Land schafft Verbindung BW», ein Zusammenschluss aus Landwirten, ging hingegen von bis zu 250 Fahrzeugen aus. 

Butter ist derzeit so günstig wie lange nicht. Die Handelsketten haben die Preise kürzlich erneut reduziert. Ein 250-Gramm-Stück Deutscher Markenbutter der Eigenmarken kostet inzwischen weniger als einen Euro. Grund ist der günstigere Weltmarktpreis für Milch. Bei den Molkereien wurde zuletzt mehr Milch angeliefert als im Vorjahreszeitraum, zudem ist der Fettgehalt gestiegen. Bauernvertreter warnen, viele Betriebe könnten notwendige Investitionen nicht mehr stemmen.

Mahnwache bis Dienstag

Insgesamt hatten die Organisatoren bis zu 500 Traktoren aus ganz Baden-Württemberg vor der Lidl-Zentrale erwartet. Die Polizei warnte wegen der sogenannten Sternfahrt vor möglichen Verkehrsbehinderungen. 

Nach Angaben der Veranstalter ist eine Mahnwache bis Dienstagnachmittag geplant. Die Bauern werfen Lidl in einer Online-Petition vor, die Butter «zu verramschen». 

Lidl: Weltmarktpreise sind schuld 

Lidl Deutschland äußerte zwar Verständnis für die Sorgen der Landwirte. Die aktuelle Preissenkung bei Butter sei aber eine notwendige Reaktion auf die derzeitige Ausnahmesituation am Rohstoffmarkt. «Seit September verzeichnen wir ein deutliches Überangebot an Rohmilch im Vergleich zum Vorjahresniveau. Wenn diese Mengen nicht abfließen, droht möglicherweise ein noch stärkerer Preisverfall», teilte der Discounter mit.

Lidl sei nur ein Abnehmer von vielen. Ein Teil des aktuellen Überangebots werde ins Ausland exportiert. «Die Lage der Landwirte ist somit maßgeblich von den Weltmarktpreisen abhängig, die dieses Jahr deutlich unter dem Vorjahr liegen», hieß es. Die Ursachen der angespannten Marktsituation liege daher nicht beim Lebensmitteleinzelhandel, sondern seien im aktuellen Überangebot begründet.

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