Wegen versuchten Mordes stehen zwei Brüder vor Gericht. (Archivbild)
Tatjana Bojic/dpa
Wegen versuchten Mordes stehen zwei Brüder vor Gericht. (Archivbild)
Angriff auf Baustelle

Gericht spricht Haftstrafen nach Baustellen-Attacke aus

Nach einem Angriff auf Bauarbeiter hat das Landgericht Haftstrafen gegen zwei Brüder verhängt. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar lebenslange Freiheitsstrafen gefordert.

Im Prozess gegen zwei Brüder wegen versuchten Mordes an einer Baustelle sind zwei Brüder zu Haftstrafen verurteilt worden. Das Hechinger Landgericht verhängte gegen einen 22 Jahre alten Angeklagten wegen gefährlicher Körperverletzung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis 1 Jahr und 11 Monate Haft. Sein 21 Jahre alter Bruder wurde wegen gefährlicher Körperverletzung zu 1 Jahr und 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Das Fahrzeug wurde eingezogen und dem älteren eine Sperre für die Fahrerlaubnis von zwei Jahren verhängt.

Die Staatsanwaltschaft hatte bei dem älteren Angeklagten eine lebenslange Gesamtfreiheitsstrafe wegen versuchten Mordes in zwei Fällen, gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen und vorsätzlichem Fahren ohne Fahrerlaubnis beantragt, der Verteidiger Freispruch. Bei dem jüngeren Angeklagten hatte die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes in zwei Fällen eine lebenslange Freiheitsstrafe beantragt, die Verteidigung Freispruch.

Angeklagte bestreiten Tatvorwürfe

Die Brüder hatten den brutalen Angriff mit Auto und Werkzeug auf zwei Bauarbeiter abgestritten. Vielmehr seien sie von diesen angegriffen worden, sagten sie in der Verhandlung. Die beiden Angeschuldigten sind ukrainische Staatsbürger. Ihre Angaben vor Gericht wurden übersetzt. 

Laut Anklage soll der 22‑Jährige wegen hoher Geschwindigkeit in einem Baustellenbereich in Burladingen im Zollernalbkreis aufgefallen sein. Ein Bauarbeiter habe ihn daraufhin aufgefordert, langsamer zu fahren. Aus Ärger über die Kritik habe der Mann demnach zurückgesetzt und sei dann mit dem Auto gezielt auf zwei in einer Baugrube arbeitende Kollegen zugefahren, um diese zu töten. Die beiden Bauarbeiter hätten sich nur durch einen Sprung zur Seite retten können.

Weiterer Angriff mit Werkzeugen

Später soll der 22-Jährige mit seinem Bruder erneut zur Baustelle zurückgekehrt sein. Der 22-Jährige soll mit einem Wagenheber auf einen 30-jährigen Bauarbeiter eingeschlagen haben, der 21-Jährige mit einem Feuerlöscher auf den 19-jährigen Bauarbeiter, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der 19-jährige Bauarbeiter konnte den Schlägen ausweichen, der 30-jährige Bauarbeiter trug durch die Abwehr der Schläge erhebliche Handverletzungen davon.

© dpa-infocom, dpa:251209-930-397692/3
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