Eine zusammengefallene Scheune nach dem Sturmtief «Joshua». (Foto-Archiv)
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Eine zusammengefallene Scheune nach dem Sturmtief «Joshua». (Foto-Archiv)
Sturm

Seltener Tornado fegte übers Murrtal

Ein seltener Herbst-Tornado hat in Sulzbach an der Murr eine kleine Schneise der Verwüstung gezogen. Der DWD bestätigt Windgeschwindigkeiten bis zu 180 Kilometern pro Stunde.

Entwurzelte Bäume und zerstörte Scheunen: Verantwortlich für erhebliche Wetterschäden in Sulzbach an der Murr (Rems-Murr-Kreis) am 23. Oktober war ein Tornado. Wie der Deutsche-Wetterdienst (DWD) jetzt bekannt gab, war der Tornado mit einer Geschwindigkeit von 180 Kilometern pro Stunde unterwegs. Adrian Leyser Sturm vom DWD sprach von einer rund 100 Meter breiten Schneise über das Murrtal quer hinweg. Im Ortsteil Siebersbach fiel unter anderem eine Scheune wie ein Kartenhaus in sich zusammen, Bäume wurde entwurzelt. Zuvor hatte die «Backnanger Kreiszeitung» berichtet.

Superzelle über dem Tal

An jenem Tag habe sich eine Superzelle innerhalb einer Kaltfront mit Schauern und Gewittern gebildet. Diese Superzelle habe den Tornado produziert, sagt Leyser Sturm, der dem DWD-Expertenteam Tornado angehört. Experten von der Tornadokartierung seien in Siebersbach gewesen und hätten sich dort die Schäden genau angeschaut. Denn die Stärke des Tornados ließe sich anhand der Schäden bemessen. In diesem Fall waren es 1,5 auf der fünfstufigen internationalen Fujita-Skala. Dies sei ein überdurchschnittlich starker Tornado gewesen, sagte Leyser Sturm.

Typisch Tornado: Fallmuster der Bäume 

Den Experten vor Ort fiel sofort die Anordnung der entwurzelten Bäume ins Auge. Ein Tornado zeichnet sich demnach dadurch aus, dass er viel durcheinander wirbelt, weswegen die Bäume nicht in eine vorgesehene Richtung fallen, sondern wild durcheinander und zusammen laufend. Leyser Sturm sprach von «chaotischen Fallrichtungen» der Bäume. Dies sei der 42. Tornado in diesem Jahr in Deutschland gewesen. Wundern tut sich Leyser Sturm über den Zeitpunkt des Tornados. «Normalerweise kommen die meisten zwischen Mai und September.» Im Winterhalbjahr seien sie relativ selten.

Sturmtief «Joshua» über dem Südwesten 

Am 23. Oktober war Sturmtief «Joshua» über Baden-Württemberg hinweggezogen und hatte landesweit einige Schäden angerichtet sowie auch eine Bahnstrecke lahmgelegt. Im nördlich von Sulzbach gelegenen Schwäbisch Hall beispielsweise rissen Böen einen Teil eines Daches weg, das dann in einen Drogeriemarkt krachte. Fünf Gebäude wurden dabei beschädigt.

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