Journalisten stehen in der Türkei unter Druck. (Archivbild)
Rolf Vennenbernd/dpa
Journalisten stehen in der Türkei unter Druck. (Archivbild)
Präsidentenbedrohung

Türkischer Journalist zu mehrjähriger Haft verurteilt

Schon seit fünf Monaten sitzt der bekannte Journalist Fatih Altayli in Untersuchungshaft. Nun wird er wegen Bedrohung von Präsident Erdogan verurteilt. Grund ist ein YouTube-Programm.

Einer der bekanntesten Journalisten und Politik-Kommentatoren in der Türkei ist zu vier Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Die Richter in Istanbul sprachen Fatih Altayli wegen Bedrohung des türkischen Präsidenten Recep Tayyp Erdogan schuldig, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Altayli, der im Juni verhaftet worden war, bleibt dennoch weiter im Gefängnis. Es bestehe Fluchtgefahr, argumentierte das Gericht laut Anadolu. 

Der 63-Jährige hatte vor seiner Verhaftung auf einem YouTube-Kanal mit 1,5 Millionen Abonnenten fast täglich das politische Geschehen in der Türkei kommentiert. 

Journalist zitiert Umfrage

Hintergrund ist Anadolu zufolge ein Video, in dem Altayli über eine Umfrage spricht. Demnach wären 70 Prozent der Menschen in der Türkei gegen eine lebenslange Amtszeit Erdogans. Altayli argumentiert in dem Video, das türkische Volk würde nicht auf sein Recht zur Wahl verzichten wollen. Er führt dies an historischen Beispielen aus. So habe sich das Volk in der Vergangenheit etwa einiger osmanischer Herrscher entledigt - indem diese «erdrosselt» oder Opfer von Attentaten wurden. 

Altayli hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und gesagt, seine Aussagen seien absichtlich verzerrt worden.

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