Erling Haaland zeigte mal wieder seine Extraklasse.
Fredrik Varfjell/NTB/dpa
Erling Haaland zeigte mal wieder seine Extraklasse.
Fußball

Held Haaland trotzt Israel-Brisanz: Norwegen ist auf WM-Kurs

Haaland lässt sich von Protesten rund um das Spiel seiner Norweger gegen Israel nicht beirren. Der Superstar glänzt und kann fast für die WM planen. Ein Mitspieler spricht über Sicherheitssorgen.

Vor dem Stadion lieferten sich Demonstranten Auseinandersetzungen mit der Polizei, drinnen bot Superstar Erling Haaland eine verrückte Fußballshow. Nach dem 5:0 im brisanten Duell mit Israel ist Norwegen der ersten WM-Teilnahme seit 1998 ganz nah. «Einfach fantastisch», sagte Haaland beim Fernsehsender TV 2. «Wir nähern uns der Weltmeisterschaft.»

Der Superstürmer von Manchester City war in der wichtigen Qualifikationspartie wieder einmal der Hauptdarsteller - diesmal auf besonders kuriose Art. Zunächst scheiterte Haaland bei gleich zwei Elfmetern an Israels Torwart Daniel Peretz vom Hamburger SV. Dann traf er dreimal. In 46 Länderspielen hat Haaland nun unglaubliche 51 Tore erzielt. Die aufgeladene Atmosphäre konnte der frühere Dortmunder offenbar bestens ausblenden.

Pfiffe bei der Hymne und ein Mann auf dem Platz

Vor dem Hintergrund des militärischen Vorgehens Israels im Gazastreifen sorgt das Spiel seit Wochen für Diskussionen. Die Präsidentin des norwegischen Fußballverbands NFF, Lise Klaveness, hatte sich vor der Einigung auf wichtige Teile des von den USA vorgestellten Friedensplans für einen Ausschluss Israels ausgesprochen. Das hatte beim israelischen Verband scharfe Kritik hervorgerufen.

Als die israelische Nationalhymne im Ullevaal-Stadion in Oslo erklang, gab es Pfiffe. Auf den Rängen wurde eine riesige Palästina-Flagge entrollt und ein Plakat mit der Aufschrift: «Let Children Live» (Lasst Kinder leben) gezeigt. Ein Mann, der ein T-Shirt mit der Aufschrift «Free Gaza» trug, lief während der Partie auf den Platz und sorgte so für eine Unterbrechung.

Demonstranten und Polizisten geraten aneinander

Schon auf der Fahrt zum Spiel war die Brisanz der Partie für Spieler und Funktionäre deutlich zu spüren. «So viele Polizeiautos, Polizisten und Pferde. Und schwere Fahrzeuge und Scharfschützen auf den Dächern. Das ist doch eklig», sagt Norwegens Nationalcoach Stale Solbakken.

Vor dem Stadion protestierten Menschen zunächst friedlich. Die Stimmung wurde im Laufe des Abends jedoch immer aggressiver. Demonstranten versuchten, Absperrungen zu durchbrechen und warfen Gegenstände auf Polizisten. Diese reagierten mit dem Einsatz von Tränengas. Es gab mehrere Festnahmen. Auch eine israelische Flagge ging in Flammen auf.

Norwegens Mittelfeldspieler Patrick Berg sagte dem norwegischen Rundfunksender NRK, dass er sich Gedanken um seine Familie auf der Tribüne gemacht habe. Letztendlich hätten Polizei und Veranstalter jedoch für die Sicherheit gesorgt. Der Verband hatte so viel Geld wie nie zuvor in entsprechende Maßnahmen investiert.

Norwegen hat eine glänzende Ausgangslage

Auf dem Platz sorgten Berg und seine Teamkollegen früh für klare Verhältnisse. Schon zur Halbzeit stand es nach zwei Eigentoren und einem Haaland-Treffer 3:0. Nach dem Seitenwechsel legte der Ausnahmestürmer und Kapitän zwei weitere Tore nach.

Norwegen behauptete damit seinen Vorsprung von sechs Punkten vor den zweitplatzierten Italienern. Zudem haben die Skandinavier die um 19 Treffer bessere Tordifferenz als der größte Konkurrent. Dass Haaland und seine Kollegen das noch verspielen, ist zwar nicht unmöglich, aber äußerst unwahrscheinlich. Norwegen bestreitet noch zwei Spiele, Italien noch drei. 

Für Israel haben sich die Aussichten, im nächsten Jahr zur XXL-Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada zu fliegen, dagegen deutlich verschlechtert. Das Team von Coach Ran Ben Schimon liegt drei Zähler hinter Italien. Um noch eine realistische Chance auf die WM-Playoffs zu haben, muss Israel am Dienstag in Italien gewinnen. Bei einer Niederlage wäre man definitiv raus.

Von Thomas Eßer und Jörg Soldwisch, dpa
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