Svetislav Pesic ist zurück als Trainer bei Bayerns Basketballern.
Matthias Stickel/dpa
Svetislav Pesic ist zurück als Trainer bei Bayerns Basketballern.
Basketball-Bundesliga

Neuer Schwung durch «alten Fuchs»? Pesic bei Bayern zurück

Die Trennung von Weltmeister-Trainer Gordon Herbert kam plötzlich, die Nachfolge-Lösung hat es in sich. Als früherer Meistercoach weckt Svetislav Pesic Hoffnungen auf eine wundersame Euroleague-Wende.

Mehr als neun Jahre nach seinem Abschied als Münchner Trainer kehrte Svetislav Pesic mit einem Lächeln beim FC Bayern zurück. «Guten Abend - ich bin wieder da», sagte der frühere Meistercoach, der bei den Münchner Basketballern überraschend die Nachfolge von Deutschlands Weltmeistercoach Gordon Herbert antritt. «Ich habe nur ein Ziel hier, dass wir uns so schnell wie möglich verbessern», sagte der 76-Jährige.

Bayern-Präsident: Zu früh, um über den Sommer zu spekulieren

Pesic, für den nach Serbiens überraschendem EM-Aus im September als Nationaltrainer Schluss war, hatte die Bayern erstmals im Herbst 2012 übernommen und coachte sie bis 2016. Damals feierte er im Jahr 2014 einen seiner fünf Meistertitel in Deutschland, die anderen gewann er mit Alba Berlin. «Svetislav hilft uns jetzt die nächsten sechs Monate», sagte Präsident Herbert Hainer. Und danach? Es sei heute «noch viel zu früh, um über den Sommer zu spekulieren», sagte das Club-Oberhaupt.

Hainer lobte den «alten Fuchs» und wünschte sich von diesem gleich, dass man nicht nur erfolgreich spiele, sondern auch die Zuschauer begeistere. Pesic blickte zu seinem Präsidenten. Bei allen spektakulären Szenen, das wichtigste seien Siege, sagte der Trainer-Routinier. «Keiner vergisst, wenn man verliert.»

Trainer-Routinier mit großen Erfolgen 

Erfolge hat Pesic schon viele gefeiert. Im Jahr 2002 bejubelte er mit dem damaligen Jugoslawien den Weltmeister-Titel, 2001 wurde er Europameister. Bei Olympia 2024 in Paris holte Serbien unter ihm die Bronzemedaille. Man gewann das kleine Finale gegen Deutschland, das Pesic einst im Jahr 1993 zum EM-Titel geführt hatte. Außerdem holte der Trainer-Routinier mit seinen Vereinsteams viele europäische und nationale Titel.

«Svetislav kennt München, er kennt Bayern und beide Ligen; einige von uns kennen wiederum ihn sehr gut – die Eingewöhnungszeit dürfte bei ihm also kurz ausfallen», sagte Sportchef Dragan Tarlac. «Das gibt uns bei dieser Entscheidung – neben seiner enormen Erfahrung – ein gutes Gefühl.» Tarlac berichtete von Absagen zweier Kandidaten, die zu diesem Zeitpunkt der Saison und so kurzfristig nicht hätten einsteigen wollen. 

Der Vater kommt, der Sohn geht

Die Anlaufzeit für Pesic dürfte aufgrund der großen Erfahrung und der Vergangenheit in München tatsächlich kurz sein. Der 76-Jährige brauchte auch keine lange Bedenkzeit für seine Zusage. «Mein Job ist es, so schnell wie möglich die Spieler kennenzulernen», sagte Pesic und formulierte ein bekanntes Credo. «Ich glaube an Disziplin und Verantwortung.» Kurioserweise hört sein Sohn Marko am Jahresende als Geschäftsführer beim FC Bayern auf. «Zwei wären zu viel», sagte der Vater trocken. 

Beim Euroleague-Heimspiel am Dienstagabend (19.30 Uhr/Magentasport) gegen Spitzenreiter Hapoel Tel Aviv ist der neue, alte Trainer erstmals in der Verantwortung. «Er kennt die Euroleague in- und auswendig», sagte Hainer. Nach zuletzt acht Euroleague-Niederlagen in Serie soll dem Bundesliga-Tabellenführer nun der Aufschwung in Europa glücken. 

«Das sind einfach nicht die Ansprüche, die wir haben», sagte Hainer zu den internationalen Misserfolgen. Mit nur fünf Siegen aus 17 Spielen belegt das Team lediglich den vorletzten Tabellenplatz und hat schon jetzt nahezu keine Chance mehr auf die Playoffs.

Zu viele Euroleague-Enttäuschungen

Die Münchner hatten sich erst am Samstag von Herbert getrennt. Der Kanadier hatte die deutsche Nationalmannschaft im Sommer 2023 sensationell zum Weltmeistertitel geführt. Nach Olympia 2024 in Paris, wo eine Medaille knapp verpasst wurde, nahm er als Bundestrainer Abschied und wechselte zum FC Bayern. Der heute 66-Jährige gewann mit dem Traditionsverein 2025 die Meisterschaft. In der Euroleague enttäuschten die verletzungsgeplagten Bayern in dieser Saison aber gewaltig. 

Christian Kunz und Martin Moravec, dpa
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