WM-Bestmarke mit dem Diskus im Zehnkampf: Leo Neugebauer.
Michael Kappeler/dpa
WM-Bestmarke mit dem Diskus im Zehnkampf: Leo Neugebauer.
Leichtathletik-WM

Neugebauer greift beim Zehnkampf-Krimi nach Gold

«Verrückt» und «krass»: Der Zehnkampf bei der Leichtathletik-WM in Tokio wartet mit spektakulären Wendungen auf. Der Topfavorit scheidet aus. Für Deutschland ist Gold drin.

Leo Neugebauer hat mit einer imposanten persönlichen Bestleistung im Speerwurf Kurs auf den Weltmeistertitel im Zehnkampf genommen. Nach neun Disziplinen führt der Olympia-Zweite das nach Ausfällen dezimierte Feld mit 8.072 Punkten vor dem bis dato führenden Kyle Garland an. Der Amerikaner hat aber nur 15 Punkte Rückstand.

Eindrucksvoll steigerte der 25-Jährige bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio seine persönliche Bestweite im Speerwurf von bislang 58,99 Meter auf nun 64,34 Meter. Im Stabhochsprung hatte sich Neugebauer nervenstark gezeigt und 5,00 Meter sowie 5,10 Meter jeweils erst im dritten Versuch gemeistert.

Zuvor hatte er den Diskus auf 56,15 Meter geschleudert - das war der weiteste Wurf eines Zehnkämpfers überhaupt bei einer WM. Neugebauer hatte am Vorabend über Knieprobleme gesprochen. Er wirkte am Tag der Entscheidung aber fit.

Kaul darf auch weiter auf Medaille hoffen

Niklas Kaul musste im Stabhochsprung nach nur 4,70 Metern die Konkurrenten ziehen lassen, mit 78,19 Metern im Speerwurf machte er viel Boden gut. Als Vierter hat er 226 Punkte Rückstand auf den Bronzerang, den Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico belegt. Für Kaul, Weltmeister von 2019 und Europameister von 2022, dürfte es aber sehr schwer werden, noch eine Medaille zu erreichen.

Traurig trottete zuvor der norwegische Topfavorit Sander Skotheim von der Bahn. Der Weltjahresbeste und Hallen-Weltmeister blieb über 110 Meter Hürden an einer Hürde hängen, stolperte fast und stieß die folgende Hürde per Hand um. Das hatte die Disqualifikation zur Folge. 

Mehr als ein Viertel schon raus

Von ursprünglich 24 gemeldeten Zehnkämpfern waren nach acht Disziplinen nur noch 14 im Rennen. «Das ist ein Zehnkampf, wie ich ihn noch nie erlebt habe, wir haben so viele Ausfälle. Das ist schon extrem krass, wie viele hier rausfliegen», sagte Kaul.

Vize-Weltmeister und Tokio-Olympiasieger Damian Warner ging wegen Achillessehnenproblemen gar nicht erst an den Start, Medaillenkandidat Simon Ehammer aus der Schweiz büßte nach einem aussichtsreichen Start alle Hoffnungen mit einer Nullnummer im Hochsprung ein und beendete damit den Wettkampf. Der deutsche Till Steinforth gab mit Schmerzen auf.

Olympiasieger Markus Rooth aus Norwegen hatte seinen Start nach einem Trainingsunfall schon vorher streichen müssen. «Es ist verrückt, was hier los ist», sagte Neugebauer.

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