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Zeitgleiche Durchsuchungsmaßnahmen in Fanszene

Aktion nach den Krawallen von Dynamofans in Karlsruhe

Nach der Randale von Dynamo Dresden Fans in Karlsruhe hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe mehrere Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und Sprengstoffgesetz eingeleitet. Heute Morgen wurden zeitgleich dreissig Wohnungen durchsucht.

Mitte Mai  kam es vor dem Fußballspiel der 2. Bundesliga zwischen dem Karlsruher SC und der SG Dynamo Dresden zu einem Marsch aus dem Kreis der Dresdner Fanszene mit zirka 1.500 Personen durch das Karlsruher Stadtgebiet zum Wildparkstadion. Dabei waren die Marschteilnehmer einheitlich mit militärähnlicher Tarnkleidung mit dem aufgedruckten Schriftzug "FOOTBALLARMY DYNAMO DRESDEN" bekleidet. Dazu wurden - schwarzen Rauch ausstoßende - Nebeltöpfe eingesetzt, die zusammen mit rhythmischem Trommeln das militante Erscheinungsbild verstärkten. Die den Marsch begleitenden Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten wurden aus der Menge heraus mit Pyrotechnik beworfen und beschossen. 21 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte erlitten hierbei schmerzhafte Knalltraumata. Auf ein Signal überrannten die Marschteilnehmer am Wildparkstadion mit massiver Körpergewalt die Einlasskontrollen. Dabei wurde eine Vielzahl von Ordnungskräften verletzt. Zudem konnten unkontrolliert pyrotechnische Gegenstände ins Stadion gebracht werden, die während des gesamten Fußballspiels aus dem einheitlich uniformierten Gästeblock abgefeuert wurden. Dresdner Fans, die ohne einheitliche Tarnkleidung in den Gästeblock kamen, wurden mit Körpergewalt hinausgedrängt.

Foto: Shutterstock