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Täter muss in Entzugsklinik

Karlsruhe: Neun Jahre Haft für tödlichen Faustschlag im Schlosspark

Wegen der tödlichen Attacke im Karlsurher Schlosspark ist ein 22-Jähriger zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Karlsruhe sprach den jungen Mann wegen Körperverletzung mit Todesfolge für schuldig

Einen Teil der Strafe muss er in einer Entzugsklinik absitzen. Außerdem muss er über 60 000 Euro Schmerzensgeld an die Familie des Opfers zahlen. Der 22-Jährige hatte einem 35-jährigen Besucher nach einem Spiel des Karlsruher SC gegen den FSV Zwickau im vergangenen November einen Faustschlag ins Gesicht versetzt. Das Opfer, nach dem Fausthieb sofort bewusstlos, schlug hart auf dem Asphalt auf. Zwei Tage später erlag der 35-Jährige im Krankenhaus einem schweren Hirntrauma. Der Angeklagte, ein bei der
Bundeswehr ausgebildeter Rettungssanitäter war damals Zeitsoldat. Er ist wegen Körperverletzung bereits vorbestraft.

Der Angeklagte habe in einer einzigen schicksalhaften Sekunde eine ganze Familie ins Unglück gestürzt, sagte der Richter. «Nur weil er ein Ventil für seine Aggressionen brauchte.» Dabei wollte das spätere Opfer mit seiner Frau und einem befreundeten Paar nur einen schönen Tag in Karlsruhe verbringen: Die Männer schauten sich ein Spiel des Karlsruher SC gegen den FSV Zwickau an, die Frauen waren in der City. Danach wollte man sich wieder treffen. Doch dazu kam es nicht. Auf dem Rückweg vom Stadion begegneten die Männer dem Angeklagten, einem wegen Körperverletzung bereits vorbestraften, bei der Bundeswehr ausgebildeten Rettungssanitäter. Der damalige Zeitsoldat hatte schon einige Flaschen Bier intus und über zwei Promille Alkohol im Blut. Er war in zunehmend aggressiver Stimmung und auf Streit aus. Er pöbelte in Begleitung eines Bekannten herum und bedrohte Passanten. Die Frau des getöteten Bruchsalers und seine Eltern, die als Nebenkläger auftraten, rangen bei der Urteilsverkündung um Fassung.
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