Therapieschafe gestohlen - Suche nach Luise und Lotte

Von dem oder den Tätern fehlt derzeit noch jede Spur. Dass die Schafe abgehauen sind, kann sich ihre Besitzerin Manuela Liebchen nicht vorstellen: „Ich habe gesehen, dass die Tür abgeschlossen war. Irgendjemand hat sie aber ausgehängt. Ich habe den Zaun kontrolliert, da konnte ich aber keine Lücken sehen und vieles hier auf dem Grundstück wurde umgeworfen.“

Manuela hält ihre Schafe in einem Gartengrundstück am Hang. Luise und Lotte sind Halbgeschwister und wohnen hier zusammen mit den Gänsen Frieda und Kleinchen. Sie bilden eine „eigene kleine Herde“ erzählt Manuela. Die Gänse putzen das Fell der Schafe und bei einem gemeinsamen Spaziergang geben alle aufeinander Acht. Jetzt wirken die Gänse eher aufgewühlt und fühlen sich einsam – ihnen fehlen die Schafe, so Manuela. Sie arbeitet in einer Behinderteneinrichtung in Wiesloch und hatte eigentlich für den Sommer geplant, ihre Schafe zusammen mit den Bewohnern zu besuchen. Für sie sind Lotte und Luise echte Therapietiere: „Man kann sich das vorstellen wie Therapiehunde. Die Tiere kommen mit in Behinderteneinrichtungen oder auch Kindergärten, lassen sich streicheln und wirken einfach beruhigend. Sie eignen sich besonders als Therapietiere, weil sie so sanfte Wesen sind.“

Manuela befürchtet, dass ihre geliebten Schafe geschächtet worden sein könnten. ‚Schächten‘ bedeutet, dass die Tiere ohne Betäubung durch einen Schnitt an der Halsunterseite getötet werden. Es ist ein Ritual im Judentum und im Islam. Das Schlachten von Tieren ohne Betäubung ist in Deutschland jedoch durch das Tierschutzgesetz untersagt. 

Wer Informationen darüber hat, was mit Lotte und Luise passiert sein könnte, wird gebeten, sich bei der Polizei Leimen unter 06224 174 90 zu melden.

Die Fotos: Luise ist das Schaf, das halb schwarz und halb weiß ist. Lotte ist das Schaf mit schwarzem Kopf und Hals.