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Azubi-Mangel in der südbadischen Baubranche

Ein Haus hochziehen oder eine neue Straße bauen - ein Arbeitsplatz auf der Baustelle lockt immer weniger Jugendliche. Auch in Freiburg trifft der derzeitige Bauboom auf Nachwuchs-Mangel.

Laut der Gewerkschaft IG Bau sind zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres viele Baufirmen vergeblich auf der Suche nach Azubis. Im Juli waren 90% aller Ausbildungsstellen auf
dem Bau unbesetzt. Im letzten Jahr waren es zum selben Zeitpunkt 75 Prozent.

Die Gewerkschaft spricht von einem Alarmsignal. Wenn es den Firmen nicht gelinge, Schulabgänger für die dringend gebrauchte Arbeit als Maurer, Straßenbauer oder Baugeräteführer zu finden, dann gerate das Fundament der ganzen Branche ins Wanken.

Das Nachwuchs-Problem lasse sich aber nur lösen, wenn die Arbeitsbedingungen auf Baustellen attraktiver würden.  In der laufenden Tarifrunde fordert die IG BAU deshalb 100 Euro mehr für alle Azubis. Außerdem soll die lange, meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden, um die Arbeit attraktiv zu halten – auch gegenüber anderen Branchen, in denen weit weniger gependelt werde. „Wer sich bei der Berufswahl für den Bau entscheidet, der muss auch Familie, Freizeit und Arbeit unter einen Hut bringen können. Aber das klappt für die meisten Berufseinsteiger nur sehr selten“, so Lukas Oßwald von der IG Bau Südbaden. Diese Unzufriedenheit spiegele sich auch in einer hohen Abbrecherquote wider. Jeder dritte Azubi bringe die Ausbildung nicht zu Ende.

Foto: IG Bau