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​Außergewöhnlich Wohnen in Baden und der Pfalz

Hochbunker wird Lebensraum mit historischem und kulturellem Potential

Normal kann jeder: das dachte sich auch ein Privatinvestor aus Ludwigshafen, der vor vielen Jahren den Hochbunker in der Saarlandstraße gekauft hat.

Das Gebäude hat insgesamt neun Etagen: im achten und neunten Obergeschoss befindet sich mit einer Fläche von 220m² das Penthouse, das im damaligen Wasserspeicher gebaut wurde.

Holger Lang von Muhlert Immobilien ist von dem Gebäude mehr als beeindruckt.

Der Bunker hat im Prinzip zwei Gesichter: das eine ist das Neue, mit  Wohnzimmer, Fenstern, Terrassen und Balkon. Das andere sind die unteren fünf Stockwerke, die in dem Zustand sind, in dem sie während des Krieges waren. Dort ist es natürlich stockduster, es gibt noch die alten Schutzräume und Toiletten.

Man könne sich eben ein Bild davon machen, wie die Menschen während des Krieges dort Schutz gesucht haben. Deshalb seien es vor allem Menschen mit künstlerischen oder historischen Ambitionen, die sich für das Gebäude, aber vor allem die unteren Etagen, interessieren. Die Kosten für den Umbau haben sich bisher auf weit mehr als 800.000€ belaufen. Vor allem der Durchbruch der Bunkerinnendecke hat den Umbau erschwert.

Der Bunker  hat 2.5m dicke Stahlbetonwände und darauf war vorher ein Wasserspeicher. Ursprünglich gab es aber gar keine Verbindung von der Bunkeroberdecke zum Wasserspeicher. Man musste also aufwendig in 24m Höhe diese Betondecke für Treppe und Aufzug aufschneiden.

Aber die Arbeit hat sich gelohnt: der oberste Balkon liegt bei etwa 28m – und von da aus habe man einen wundervollen Aussicht, so Lang.

Man hat einen Blick über die gesamte Stadt Ludwigshafen, den Blick in die Rheinebene und zur Bergstraße hoch, also bei schönem Wetter hat man einen fantastischen Ausblick.

Für den kleinen Geldbeutel ist das womöglich nichts, aber dafür hat das Gebäude Charakter. Der Hochbunker in Ludwigshafen ist nun nicht mehr ein grauer Betonklotz, sondern ein wirklich außergewöhnlicher Lebensraum mit Potenzial zur kulturellen und historischen Nutzung.