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Die Schneeglöckchen blühen!

​Die Boten des Frühlings erwachen aus ihrem Winterschlaf

Ob am Waldrand, im Garten oder auf Lichtungen: Schneeglöckchen sind zur richtigen Zeit fast überall zu finden. Bereits im Februar beginnen sie zu blühen und zählen zu den ersten Boten des Frühlings. Damit läuten sie eine Zeit ein, in der nicht nur Pflanzen und Winterschläfer wieder zum Leben erwachen, sondern auch zahlreiche Schneeglöckchen-Fans.

Ursula Hauber aus Freiamt und Sabine Baumann aus Nimburg im Kreis Emmendingen sind Schneeglöckchen-Liebhaberinnen. Sobald die Blütezeit beginnt, sind die beiden regelrecht im Schneeglöckchenfieber. Sie besuchen Sammlermärkte und Ausstellungen. "Dort präsentiert man dann seine Schätzchen, tauscht sich aus und fachsimpelt - das sind einfach schöne Begegnungen", erzählt Sabine.

"Die richtigen Sammler kennen kein Pardon"

Die Leidenschaft für Schneeglöckchen kommt ursprünglich aus England. Dort gibt es inzwischen sogar eine richtige Schneeglöckchen-Szene. Einige englische Aussteller kommen an den Schneeglöckchen-Tagen am 22. und 23. Februar auch nach Mannheim in den Luisenpark. Dort findet ein Event statt, bei dem spezialisierte Gärtnereien aus dem In- und Ausland ihre Schätze präsentieren. Vor dem Eingang stehe jedes Mal eine riesige Menschentraube, die darauf warte, endlich reinzukommen. Sobald Einlass ist, stürmen alle an die Verkaufstische, erzählt Ursula „Man muss schon von Anfang an ganz vorne in der Schlange stehen, sonst hat man keine Chance an die Tische zu kommen. Das ist wie beim Schlussverkauf. Die richtigen Sammler kennen kein Pardon und lassen einen nicht durch.“

Utopische Sammlerpreise

Die Schneeglöckchen-Sammelsucht ist also schon längst in Deutschland angekommen. Vor drei Jahren wurde ein Schneeglöckchen auf einem Markt in Nordrhein-Westfalen sogar für 3600 Euro angeboten! Sabine und Ursula sind aber nicht ganz so verrückt wie andere Sammler. „Man bekommt auch ganz hübsche Schneeglöckchen für kleines Geld“, sagen sie. 

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Verrückte Namen

Ursula pflanzt in ihrem 1700 Quadratmeter großen Garten seit Jahren Schneeglöckchen an. „Einmal Schneeglöckchenfan - immer Schneeglöckchenfan“, erklärt sie schmunzelnd. Oft kauft sie Schneeglöckchen mit lustigen Namen. So heißt eines "Seppl", das andere "Grumpy" und wieder andere "Miss Behavior" oder "Dimpfelmoser". Letzteres trägt seinen Namen aufgrund von Zeichnungen im Blüteninneren, die an das grimmige Gesicht des Wachtmeisters Dimpfelmoser aus der Geschichte vom Räuber Hotzenplotz erinnern. 

Schneeglöckchen beweisen Stärke

Schneeglöckchen sind für Ursula und Sabine ein Zeichen von Stärke – das ist es, was die beiden an den Blumen so fasziniert. "Schneeglöckchen sind nicht nur hübsch. Es sind starke kleine Pflanzen, die den Winter überstehen, sich bei Frost flach auf den Boden legen und bei Sonne wieder aufstehen- einfach starke kleine Dinger", erklärt Ursula. "Sie sind ein Zeichen, dass es wieder bergauf geht und locken einen trotz der Kälte in den geliebten Garten", schwärmen die beiden Liebhaberinnen.