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Corona-Warn-App: So trotzt du Fehlermeldungen und schützt dich im Ausland!

​Sie wurde häufig kritisiert und mindestens genauso oft heruntergeladen. Die deutsche Corona-App hat in Sachen Downloadzahlen einen Raketenstart hingelegt. Allerdings hat auch sie, wie jede frisch geborene App, ein paar Kinderkrankheiten. Doch funktioniert sie deshalb nicht richtig? Und wie kann ich mich auch im Ausland schützen?

Seit drei Wochen ist sie verfügbar, auf 15 Mio. Smartphones wurde sie bereits installiert: Die deutsche Corona-Warn-App. Schon in den ersten Tagen wurden erste Fehlermeldungen öffentlich, Nutzer befürchten, die App arbeite nicht richtig. Doch ist da was dran? Wir klären für Sie die häufigsten Fragen und verraten dir, wie du dich auch im Ausland schützt!
 
Fehlermeldung Android: „GPS einschalten!“
 
Eine bekannte Fehlerquelle bei Android-Geräten ist das Zusammenspiel von Bluetooth und GPS. Seitens der Entwickler des Android-Betriebssystems wurden diese beiden Technologien nämlich in Sachen „Freigabe“ miteinander verquickt. Heißt: Das Eine funktioniert nur, wenn’s auch das Andere darf! Obwohl die Corona-Warn-App nicht auf den Standort und somit auf die GPS-Daten zugreift, muss dennoch bei einigen Android-Geräten für die Nutzung das GPS-Signal eingeschaltet sein. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, weist Sie das Gerät darauf hin. Aber keine Sorge: Die Daten werden seitens der App nicht abgegriffen.
 
Fehlermeldung Apple „Kontaktmitteilung nicht möglich“
 
Bei Apple-Geräten weisen viele iPhones in unregelmäßigen Abständen darauf hin, dass eine „COVID-19-Kontaktmitteilung“ in dieser Region nicht unterstützt würde. Diese Meldung sei auf einen Fehler in der Apple-Bluetooth-Schnittstelle zurückzuführen, so die Entwickler. Die Funktion der App sei dadurch nicht beeinträchtigt. Apple ist der Fehler bekannt und soll zeitnah über ein entsprechendes Update behoben werden.
 
Sehe ich, was die App macht?
 
Ja und nein. Deine App sendet alle 2,5 bis 5 Minuten 16 Mal einen verschlüsselten, anonymen Code aus. Diesen Code nehmen andere Smartphones in der Umgebung wahr.
In den Datenschutzeinstellungen vieler Geräte kannst du im „COVID-19-Kontaktprotokoll“ nachschauen, wie viele Kontaktüberprüfungen, also Abgleiche dieser wahrgenommenen App-Schlüssel, stattgefunden haben. Doch diese Zahl gibt keinen Aufschluss darüber, wie vielen Geräten ich tatsächlich begegnet bin.
Rechenbeispiel: Befindet sich zwei Smartphones 24h lang in der gegenseitigen Kontaktzone, tauschen diese Geräte zwischen 4.000 und 9.000 Kontaktschlüssel aus. Gleichzeitig streut auch der Server noch sogenannte Fake-Schlüssel, um eine komplette Anonymisierung der Daten zu gewährleisten.
 
Wie schütze ich mich im Ausland?
 
Bislang sind die Corona-Warn-Apps der verschiedenen Länder untereinander noch nicht kompatibel. Deswegen empfehle ich Pendlern, die zum Beispiel aus Baden beruflich nach Frankreich oder in die Schweiz fahren müssen, die entsprechende Corona-Warn-App des Landes zu installieren. Gleiches gilt für jene, die in Grenznähe wohnen. Beide Apps sind Datenschützern zufolge unbedenklich, die schweizer App „SwissCovid“ verfolgt den gleichen, dezentralen Ansatz wie die deutsche App. Heißt: Daten werden nur auf den Smartphones und auf keinem zentralen Server gelagert. In der französischen App „StopCovid“ werden die Daten anonymisiert auf einem national-zentralen Server für 14 Tage hinterlegt. Damit keine Sprachbarriere herrscht, ist die französische App komplett auf Deutsch übersetzt worden.
Gleichsam rät Gesundheitsminister Spahn auch allen, die nach Deutschland pendeln, die deutsche Corona-App zu installieren. Diese ist seit vergangener Woche auch in den App-Stores der europäischen Nachbarländer verfügbar.