Kommen wir zum Wein, der bekanntlich ebenfalls ewig hält und je älter desto wertvoller er wird. Wertvoller als jedes Geld ist aber auch oft der persönliche Wert einer solchen Flasche. Genau so geht es Silke aus Schopfheim. Ihre Tochter hatte eine Flasche Wein aus dem Jahr 1939 bei ihrer Uroma im Keller entdeckt. Der Uropa hatte diese seiner Zeit geschenkt bekommen und nie weggeschmissen.
1923: Gin aus der Ortenau
Das belegbar älteste Lebensmittel in und aus Baden und der Pfalz, das immer noch im original Gefäß steckt, hat uns Roland aus Ettenheim geliefert: Ein Gin von 1923, gebrandt im Schloss in Rust, der damals zu einem Unions Club nach Berlin geliefert wurde. Roland konnte diese Flasche vor wenigen Wochen ersteigern. "Das ist die einzige erste Flasche überhaupt, die auftaucht aus diesem Unionsclub. Der Unionsclub war ein Herrenclub, ein Rennclub in Berlin und da hat der Baron Böcklin von Böcklinsau, der Ruprecht, den dahin geliefert", verrät uns Roland.
Aber das ist noch längst nicht alles. Jetzt wird es erst richtig spannend: "Der Ruprecht hat das Schloss (in Rust, Anm. d. Redaktion) von seinem Onkel bekommen. Und der Onkel und sein Bruder waren verheiratet mit einer Mary von Power. Und die Powers waren aus Irland. Und im Unionsclub hat er natürlich auch was besonderes machen wollen und hat eine Brennerei probiert mit Gin und Whiskey. Das lief auch sehr erfolgreich. Da sind viele Falschen von gebrannt worden. Aber es ist nie eine aufgetaucht in Rust komischerweise, nie." Bis vor wenigen Wochen - Roland hat sie ersteigert, den Gin zurück nach Hause in die Ortenau geholt und damit auch den Wochenrekord für das nachweisbar älteste Lebensmittel in Baden und der Pfalz, denn der Schriftverkehr mit dem Unions Club in Berlin ist in Briefen festgehalten, die heute im Staatsarchiv aufbewahrt werden.