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Hoffenheim nach dem 1:1 gegen Düsseldorf

Das ist nicht unser Anspruch

Ein Kommentar von Francesco Romano

Eine Niederlage aus den letzten acht Pflichtspielen hat die TSG Hoffenheim auf dem Konto, darunter sechs Siege, inklusive dem Erfolg im DFB Pokal. Doch trotzdem sind die Akteure bei der TSG alles andere als glücklich. Dabei lief es nach dem Sieg in der Allianz Arena blendend - zumindest bis zur heftigen 1:5 Klatsche zu Hause gegen Mainz. „Das kann passieren“, sagte Chefcoach Schreuder. Und da gebe ich ihm auch Recht, denn eine Niederlage in Unterzahl kann im Prinzip kaum unglücklicher verlaufen. Fehlendes Abschlussglück und teils gut gespielte Kontersituationen waren der Genickbruch für Hoffenheim.
 
Gegen Düsseldorf sollte also eine Reaktion folgen. Und die war auch zu sehen - ganze 45 Minuten lang. Früh konnte sich Andrej Kramaric in die Torschützenliste eintragen, dabei sogar zum besten TSG Scorer überhaupt aufsteigen. Danach folgte die komplette Halbzeit lang Verwaltungsfussball par excellence. Düsseldorf fand quasi gar nicht statt.
 
Doch komischerweise rechnete offensichtlich keiner mit einer anderen, offensiven und forschen Fortuna in Halbzeit zwei. Einseitiger Spielaufbau, Sorglosigkeit und vergebene Chancen standen plötzlich auf der Tagesordnung.
 

Jeder Einzelne muss sich hinterfragen, ob das, was er auf den Platz bringt, reicht, um oben mitzuspielen. Es ist nicht unser Anspruch, 1:1 gegen Düsseldorf zu spielen.

Fand Verteidiger Stefan Posch nach dem Spiel deutliche Worte. Wer Bayern und Schalke besiegt, der kann ja im Prinzip auch gegen Mainz und Düsseldorf mehr als einen Punkt holen, zu Hause wohlgemerkt. Dass sich die TSG gegen vermeintlich kleinere Gegner oft deutlich schwerer tut, als gegen die „Großen“ ist ja schon lange kein Geheimnis mehr.
 
Coach Schreuder bemerkte im Vorfeld der Mainz Partie eine gewisse Nervosität im Training. Wobei: ist es dann ein Mentalitätsproblem oder geht es hier eher um die Wahrnehmung? Denn ein Unentschieden gegen die Düsseldorfer Wundertüte kann in Ordnung sein! Vorausgesetzt man muss anhand der vergebenen Chancen nicht dem zweiten oder dritten möglichen Tor hinterher trauern und fängt sich in den Schlussminuten den Ausgleich. Das kann Hoffenheim in jeden Fall viel besser.