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Mitte Mai könnte es weiter gehen

Bundesliga pausiert vorerst bis 30. April

In einer Mitgliederversammlung haben die 36 Proficlubs heute beschlossen den Spielbetrieb der ersten und zweiten Fußball Bundesliga bis einschließlich 30. April vorerst ruhen zu lassen.

Die Vertreter der 36 Proficlubs beschlossen einstimmig die Ausdehnung der Spielpause. Am 17. April werden sich die Vertreter wieder in einer Videokonferenz sehen, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Bis dahin darf der Traum der Fußballfans bestehen bleiben, dass es möglicherweise im Mai wieder Fußball gibt - wenn auch ohne Zuschauer im Stadion. Immerhin in Funk und Fern. Denn weiterhin sei es der Plan der DFL und der Proficlubs die Saison zu Ende zu bringen und das bis Ende Juni. 

Wir erleben aktuell eine große Solidarität in der 1. und 2. Liga und das stärkt jeden Einzelnen in der Bewältigung der Krise vor Ort, was auch ein elementarer Teil für die Pläne der nächsten Wochen ist. - Hoffenheims Geschäftsführer Dr. Peter Görlich

Außerdem wurden in der heutigen Mitgliederversammlung mögliche Szenarien und denkbare Handlungsoptionen für die kommenden Wochen und Monate vorgestellt. Im Wissen darüber, dass externe Faktoren wie die Verbreitung des Virus und die Bewertung durch die Politik für die Entwicklung in den kommenden Wochen maßgeblich sind, wurden folgende Punkte konkret beschlossen:

Maßnahmen-Paket Lizenzierung
Da die derzeitige Unterbrechung des Spielbetriebs alle 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga gleichermaßen unverschuldet vor kaum planbare Herausforderungen stellt, werden die Vorgaben im Lizenzierungsverfahren vorübergehend an die Situation angepasst. Dies betrifft vor allem die Bestimmungen zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und deren Prüfung vor und während einer Spielzeit. Ziel ist es, allen Clubs die Möglichkeit und Zeit zu geben, die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen und den regulären Spielbetrieb fortzusetzen, um sämtliche Wettbewerbs-Entscheidungen auf sportlichem Weg zu erreichen. Zur Saison 2021/22 soll das Lizenzierungsverfahren wieder in der üblichen Weise angewandt werden.

Einrichtung einer „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“
Zur Erstellung eines Konzepts mit dem Ziel der medizinisch vertretbaren Fortführung des Spiel- und Trainingsbetriebes ist eine medizinische Task Force gegründet worden. Diese wird im ersten Schritt alle Covid-19 Fälle bei den Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga zentral dokumentieren. Darüber hinaus wird von der Kommission ein Vorgehen erarbeitet, mit dem eine engmaschige, unabhängige Testung von Spielern und weiterem Personal unter anderem unmittelbar vor den Spieltagen durchgeführt werden kann. Weiterhin werden sowohl organisatorische Maßnahmen im Stadion zur Vermeidung von Übertragungen (Hygiene, Desinfektion, Distanz etc.) als auch spezielle Abläufe bei der Spiel- und Trainings-Organisation definiert und in einem Leitfaden einheitlich festschrieben. Dabei wird eine enge Abstimmung mit externen Experten und Behörden gesucht. Den Vorsitz der Task Force übernimmt Prof. Dr. med. Tim Meyer, ärztlicher Direktor des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes und zugleich Arzt der deutschen Nationalmannschaft.

Standortbezogene Produktionskonzepte für Spiele ohne Stadionbesucher
Die Mitgliederversammlung hatte bereits am 16. März einstimmig zum Ziel erklärt, die aktuelle Saison bis Ende Juni zu Ende spielen zu wollen – gegebenenfalls gezwungenermaßen ohne Stadionzuschauer. Diese Spiele sollten – unter Voraussetzung der rechtlichen Zulässigkeit und selbstverständlich medizinischen Vertretbarkeit – mit einem möglichst geringen Personalaufwand in den Bereichen Sport, Medien und allgemeine Organisation in den Stadien durchgeführt werden. Ziel ist es, diesbezüglich klare Verabredungen innerhalb der Ligen zu treffen, um verbindliche und verlässliche Lösungen vorzulegen.