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jonathan-velasquez (unsplash)
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Kramaric trifft doppelt

TSG dreht Spiel und siegt

Die TSG Hoffenheim bewies Charakter. Nach 0:2 Rückstand kamen die Kraichgauer eindrucksvoll zurück und bezwangen die Fohlen mit 3:2.

Schon nach fünf Minuten gab es das erste Willkommensgeschenk für die Gäste. Posch tackelte seinen Gegenspieler Thuram mal ordentlich weg, so dass der Franzose erstmal am Boden liegen blieb. Dieses Duell hat eine Vorgeschichte. Im Hinspiel spuckte Thuram Posch ins Gesicht und sah dafür die rote Karte. Hoffenheim agierte mutig und kam durch Kramaric zur ersten Chance. Der Kroate köpfte aber knapp neben das Tor.

Skov aus der Distanz – Sippel glänzt
Hoffenheim spielte nach vorne und spielte sich endlich auch wieder Chancen heraus. Baumgartner legte klug mit der Hacke auf Skov, der am Strafraumrand lauerte. Dann zog der Däne ab, der Ball wurde abgefälscht und so richtig gefährlich, doch Sippel im Gladbacher Tor parierte mit einer glänzenden Flugparade.

Plea trifft – VAR greift nicht ein
Und mit der ersten richtigen Torchance sind die Gäste dann in Führung gegangen. Plea schoss einen schlecht geklärten Ball von Posch zur Führung ein. Doch dieser Treffer sorgte für Diskussionen. In der Gladbacher Hälfte foulte Lainer zuvor Kramaric, doch die Pfeife von Schiedsrichter Siebert blieb stumm. Der Konter rollte und am Ende erzielte Plea das Tor. Eigentlich ein Fall für den VAR, doch auch der griff nicht ein. Lautstarkes und berechtigtes Lamentieren von Coach Hoeneß half nichts, die Gladbacher gingen in Führung.

Gladbach erhöht mit dem zweiten Schuss
Hoffenheim reagierte, war sauer und kam prompt zur dicksten Möglichkeit bisher. Bebou tankte sich rechts durch, zog scharf ab, doch der Ball klatschte an den Pfosten. Das wäre die passende Antwort gewesen. In der 40. pressten die Kraichgauer hoch, erzwungen auch einen Fehler von Gästekeeper Sippel, doch Skov traf nur das Außennetz – der Ausgleich lag in der Luft.

Doch stattdessen erhöhten die Borussen. Bensebaini leitete den Konter ein, Thuram zog außen zu leicht an Posch vorbei und legte in die Mitte. Lazaro grätschte heran und brachte den Ball über die Linie. Die Fohlen gingen mit zwei Kontern in Führung, Hoffenheim war die bessere Mannschaft, musste aber zwei Gegentore schlucken.

Hoffe kommt zurück – und wie!
Doch die TSG kam mit der passenden Antwort zurück aus der Pause. Nach einem Eckball fiel die Kugel nach einem Kopfball von Posch vor die Füße von Kramaric und der bugsierte den Ball über den linken Pfosten ins Tor. Und Hoffenheim hatte noch nicht genug, ganz im Gegenteil: da war Wut im Bauch. Kaderabek wurde auf rechts freigespielt, hatte Platz und seine Flanke kam genau auf Bebou, der den Ball ins Tor grätschte. Der Ausgleich nach 60 Minuten!

Und da ging noch mehr: Baumgartner zog frech aus der Entfernung ab, der Ball ging nur knapp neben den Pfosten. So agil und mutig war die TSG seit Wochen nicht unterwegs. Wieder kam Kaderabek über die rechte Seite, spielte den Ball hart in die Mitte und Toptorjäger Kramaric erzielte seinen Saisontreffer Nummer 16. Die komplette Hoffenheimer Bank sprang auf und jubelte – das Spiel war gedreht!
 
Mit dem so wichtigen Mentalitätssieg dürften die Hoffenheimer wohl gesichert sein was einen drohenden Abstiegskampf angeht. Sie verbessern sich auf Rang 11. Die TSG ist also rechtzeitig in Form, denn am Samstag gehts im Baden Derby auswärts zum SC Freiburg.

TSG Hoffenheim
Baumann – Kaderabek, Posch, Richards, Sessegnon – Grillitsch, Samassekou – Kramaric (90. Bogarde), Baumgartner (84. Nordtveit) – Bebou, Skov (62. Adamyan)

Borussia Mönchengladbach
Sippel – Lainer (86. Traore), Ginter, Elvedi, Bensebaini (68. Wolf) – Kramer (75. Herrmann), Neuhaus – Lazaro, Hofmann, Thuram (68. Embolo) – Plea (68. Zakaria)

Tore: 0:1 Plea (26.), 0:2 Lazaro (45.), 1:2 Kramaric (48.), 2:2 Bebou (60.), 3:2 Kramaric (65.)