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Blutplasma aus Mittelbaden gesperrt

Rastatt: PFC Skandal hat Auswirkungen auf Blutspendendienste

Der Mittelbadische PFC Skandal hat inzwischen auch Auswirkungen auf die Blutspendendienste. Der DRK-Blutspendedienst hat die direkte Verwendung von Blutplasma aus der Region Mittelbaden am Patienten vorläufig gesperrt.

Stell dir mal vor, du bekommst eine lebensrettende Blutspende und später stellt sich raus: Die ist mit einer Chemikalie verunreinigt. Um das auszuschließen hat jetzt das Deutsche Rote Kreuz reagiert.

In Blutproben von Anwohnern aus Mittelbaden sind Chemikalien nachgewiesen worden!
In Blutproben von Anwohnern waren höhere Werte der Chemikalie nachgewiesen worden, die über das Trinkwasser in das Blut kam. Personen, die Gemüse und Obst aus den betroffenen Gebieten verzehrten, wiesen hingegen kaum höhere Werte auf als Menschen außerhalb der belasteten Gebiete.

Das DRK hat die direkte Verwendung von Blutplasma aus der Region Mittelbaden an Patienten vorläufig gesperrt.

Hintergrund
2013 gab es den größten Umweltskandal in Baden-Württemberg. Über 600 Hektar rund um Rastatt und Baden-Baden waren damals mit PFC verunreinigt worden. Man vermutet, dass die Chemikalie durch verunreinigten Kompost auf die Äcker gelangt ist. 
 
Die Chemikalie PFC soll Krebserregend sein
Per- und Polyfluorierte Chemikalien - dafür steht PFC. Die Chemikalien machen beispielsweise Oberflächen wasserabweisend. Deshalb wird die Chemikalie oft in Kaffeebecher oder Outdoor-Bekleidung eingesetzt. Biologisch abbaubar sind PFC nicht. Im Gegenteil, man muss die Chemikalien bei sehr hoher Temperatur verbrennen. Anders können sie nicht zerstört werden!

Wie lange gilt die Sperre?
Solange bis es eine abschließende Bewertung von einer Expertenkommission gibt. Sie war von der Landesregierung eingesetzt worden.