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Großes Interesse an erster Fachtagung

Karlsruhe: Wie kann der gefräsisge Kalikokrebse gestoppt werden?

Naturexperten in der Baden schlagen Alarm: Der gefräßige Kalikokrebs breitet sich immer mehr aus. Eigentlich ist er in Amerika am Mississippi zu Hause, wurde aber irgendwann eingeschleppt beziehungsweise ausgesetzt. Seitdem verdrängt er am Oberrhein heimische Frösche, Libellen und Sumpfschildkröten.

Über 180 Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Naturschutzverbänden und Planungsbüros sowie aus Wissenschaft und Politik kommen heute (Freitag, 7.12.2018)  an die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, um sich über die Biologie des Kalikokrebses (Faxonius immunis), die Auswirkungen der Tierart auf Lebewesen in Kleingewässern sowie über Chancen für das Management der Tierart zu informieren. Staatssekretär Andre Baumann (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg) betonte in seinem Grußwort: „Invasive Arten wie der Kalikokrebs können die Biologische Vielfalt im Land gefährden. Alleine diese Art ist in der Lage, alle Auenökosysteme entlang des Rheins regelrecht zu vernichten. Das Immunsystem unserer Natur ist so stark geschwächt, dass Kalikokrebs, Staudenknöterich, Ochsenfrosch und andere invasive Arten verheerend wirken."

Kalikokrebs stammt aus Nordamerika

Der aus Nordamerika stammende Kalikokrebs hat sich am Oberrhein seit 1993 dramatisch ausgebreitet. Anders als der Kamberkrebs, der Signalkrebs, der Rote Amerikanische Sumpfkrebs und der Marmorkrebs steht der Kalikokrebs bisher nicht auf der EU-Liste invasiver gebietsfremder Arten. Kalikokrebse können in Kleingewässern hohe Dichten aufbauen und sind damit eine besondere Bedrohung für gefährdete Amphibien und Libellenarten. Kalikokrebse erreichen eine Gesamtlänge von circa 8 bis 9 Zentimetern.

 Kalikokrebse dürfen nicht in Gartenteiche einsetzen!
 
Kalikokrebse gehen über Land und besiedeln so auch isolierte Gewässer, im Frühjahr wandern selbst die Eier tragenden Weibchen. Der Kalikokrebs überträgt – wie alle amerikanischen Flusskrebs-Arten – den Erreger der Krebspest, ohne daran selbst unter normalen Bedingungen ernsthaft zu erkranken. Werden einheimische Flusskrebse damit infiziert, ist ein dramatisches Sterben vorprogrammiert. Darüber hinaus ist der Kalikokrebs gegenüber anderen bei uns vorkommenden Flusskrebs-Arten ziemlich aggressiv. Kalikokrebse dürfen daher auf keinen Fall weiterverbreitet werden. Insbesondere sollten sie nicht in Gartenteiche eingesetzt werden, denn von dort können sie leicht entkommen.