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Vorerst keine Demos mehr

"Frauenbündnis Kandel" gibt auf

Da dürfte vielen Menschen in der Südpfalz ein Stein vom Herzen fallen: das rechtsgerichtete "Frauenbündnis Kandel" will keine Protestmärsche gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung mehr abhalten.

Das gab das Bündnis auf seiner Facebook-Seite bekannt. Als Grund nennt es schwindende Teilnehmerzahlen. Die Aktivisten seien "zur Überzeugung gelangt, dass ein Weitermachen um jeden Preis für uns nicht in Frage kommt". An der letzten Demo hatten nur noch 120 Aktivisten teilgenommen.

Demos nach Mias Tod

Das "Frauenbündnis Kandel" hatte sich gegründet, nachdem Ende 2017 in Kandel ein abgelehnter Asylbewerber die 15-jährige Mia am hellichten Tag erstochen hatte, weil sie ihn verlassen hatte. In der Folge gab es über einen Zeitraum von 17 Monaten über 20 Demonstrationen gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung - inklusive Gegendemos und großem Polizeiaufgebot.

Bevölkerung genervt

Dadurch wurde das öffentliche Leben in Kandel an den Demotagen teilweise lahmgelegt. Einzelhändler klagten über Umsatzeinbußen und das nicht nur in Kandel. Zuletzt war das Frauenbündnis nämlich auch in Wörth und Landau aufgetreten.

Unklar wie es weitergeht

Jetzt ist also erstmal Schluss. Auch die bereits angemeldeten Demos am 8. Juni in Landau und am 9. Juni in Kandel fallen aus. "Ob wir noch einmal Demos organisieren und in welcher Form, wird die Zukunft zeigen", heisst es auf der Facebook-Seite.