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Kontrolleure beleidgen Fahrgast

Homophobie-Vorfall kratzt am KVV-Image

Der Vorfall hatte in Karlsruhe hohe Wellen geschlagen: in einer Straßehnbahn hatten zwei Fahrkartenkontrolleure einen offensichtlich homosexuellen Fahrgast beleidigt.

"Ih, das sind zwei Schwule. Sowas will man doch nicht sehen am späten Abend", sollen sie in Richtung eines 23-jährigen gesagt haben, nachdem dieser sich in der Bahn mit einem Kuss von seinem Freund verabschiedet hatte.

Tweet sorgt für Aufsehen

Der 23-jährige twitterte sein Erlebnis daraufhin und erhielt viel Aufmerksamkeit und Zuspruch. Unter anderem führte der tweet dazu, dass es am vergangenen Freitag eine Spontandemo gegen Homophobie vor dem Gebäude der Karlsruher Sicherheitsfirma b.i.g. gab. Deren Mitarbeiter sind nämlich im Auftrag des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) als Fahrkartenkontrolleure unterwegs.

KVV nicht homophob

Dennoch kratzt der Vorfall am Image des KVV. Geschäftsführer Alexander Pischon nimmt sein Unternehmen deshalb gegen den Vorwurf der Homophobie in Schutz: "Diese homophoben Äußerungen entsprechen überhaupt nicht unserer Politik und unserem Verständnis. Das geht nicht. Von daher werden wir auch darauf achten, dass sowas nicht mehr passiert."

Konsequenzen für b.i.g.-Mitarbeiter

Die beiden b.i.g.-Mitarbeiter sollen deshalb nicht mehr als Fahrkartenkontrolleure eingesetzt werden. Für den Großteil seiner eigenen Belegschaft legt Alexander Pischon in Sachen Homophobie die Hand ins Feuer: "99,9 Prozent unserer MitarbeiterInnen würden auf solche Gedanken gar nicht kommen."