Der Wohnmobilstellplatz am Wasserturm mit seinen 40 Plätzen ist seit Wochen voll belegt, der eigentlich für Freibadbesucher vorgesehene Parkplatz mit 80 Pkw-Stellplätzen wird immer mehr zur Urlaubsoase mit Campingtischen, -stühlen und Kompaktgrills neben Reisemobilen. Auch den Waldparkplatz am Oberländer-Denkmal und andere lauschige Plätze im Stadtgebiet haben Wohnmobilisten bereits für sich entdeckt: Kehl wird offenbar bei Touristen mit Reisemobilen immer beliebter. Eine erneute Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes ist jedoch kaum möglich, sagt Patrik Vetter von den Technischen Diensten.
Camper suchen sich andere Plätze
9162 Parkscheine für Wohnmobile wurden 2017 am Wohnmobilstellplatz am Wasserturm gelöst. Auf acht Euro beläuft sich die Tagespauschale, unabhängig davon, wie viele Mitreisende der Fahrer des Reisemobils dabei hat. Ein Jahr später war die Zahl der Tageskarten bereits auf 9514 gestiegen und in diesem Jahr wurden bis Ende Juli 5471 Tickets gelöst. Weil der Platz trotz der Erweiterung 2011 von 20 auf 40 Stellplätze – darunter auch welche für besonders lange Fahrzeuge – die Wohnmobiltouristen mit Übernachtungswunsch Kehl nicht mehr fassen kann, suchen sich diese Ausweichquartiere – manche geraten dabei ins Visier des Gemeindevollzugs- oder des Kommunalen Ordnungsdienstes, weil sie sich auf Plätzen niederlassen, die dafür nicht vorgesehen sind.
Anwohner sind genervt
Besonderer Beliebtheit erfreut sich dabei der entlang des Geländes der Kehler Turnerschaft geschaffene Parkplatz, der eigentlich dafür angelegt wurde, dass Besucherinnen und Besucher des Kehler Freibades auch an heißen Tagen Stellplätze finden. Mutmaßlich weil der Parkplatz so nahe am Wohnmobilplatz liegt, ist er derzeit häufig von zehn bis 15 Campingfahrzeugen frequentiert. Er wird, wenn der Wohnmobilstellplatz voll belegt ist, leicht gefunden; wer dort übernachtet, kann am nächsten Tag die Service-Station am offiziellen Platz mitnutzen. So praktisch auch die unmittelbare Nähe zum Freibad für die Wohnmobiltouristen sein mag, beim Bereich Verkehrswesen kommen bereits Beschwerden aus dem noch jungen Wohngebiet Mosrin an – auch Campingfans sind nicht immer leise; fahren manchmal spät in der Nacht an oder sehr früh am Morgen wieder ab. Die Mitarbeitenden im Bereich Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung werden daher die selbst gewählten Stellplätze der Campingtouristen in ihre Kontrollrunden miteinbeziehen.