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KSC schickt der Stadt Einstweilige Verfügungen

Wieder Zoff beim Karlsruher Stadionbau

In Sachen Stadionbau gibt’s zwischen den Partnern KSC und Stadt Karlsruhe wieder Zoff. Per Einstweiliger Verfügung will der Verein Einsicht in den Vertrag, den die Stadt mit dem Bauunternehmen geschlossen hat – und zudem geht’s auch Säulen im VIP-Bereich und um die Klimaanlage.

„Es stört mich, dass man bei 147 gefundenen Lösungen – bei 152 zu diskutierenden Ausführungspunkten – am Ende zum Mittel der Einstweiligen Verfügung greift“, so Oberbürgermeister Frank Mentrup: „Um hier seinen Willen durchzusetzen.“ Aber das sprenge dann den Baukostenrahmen, den sich keiner erlauben kann, schließlich sind die Kosten gedeckelt. Und letztlich würde das Projekt auch nicht mehr durchführbar.
Aufschlussreich war in der Einstweiligen Verfügung auch der Hinweis, dass die Stadt ein Ordnungsgeld zahlen muss, wenn, lapidar ausgedrückt, die Punkte nicht gelöst würden – in Höhe von jeweils 250.000 Euro – oder „hilfsweise“ Ordnungshaft gegen den Oberbürgermeister von jeweils einem halben Jahr. „Ich finde das fast schon ein wenig absurd oder eher amüsant, dass man solche Geschütze auffährt, wenn man eigentlich ja weiß, dass man mit uns konstruktiv zusammenarbeiten kann – und eigentlich auch noch weiter drauf angewiesen ist“, so der Oberbürgermeister.
 
Bau ohne den KSC?
Wenn es keine Einigung gibt, könnte, überspitzt dargestellt, die Stadt Karlsruhe durchaus auch dem KSC als Mieter kündigen, das Stadionprojekt dann alleine durchziehen – und die Spielstätte für die jeweiligen Spiele an den Verein vermieten. „Das ist keine Drohung“, betonte der Oberbürgermeister, „aber wenn das Usus ist, so mit uns umzugehen, dann müssen wir als Stadt darüber nachdenken, welche Maßnahmen wir ergreifen können um jetzt nicht bis zum Abschluss der Baumaßnahmen im Mai 2022 permanent vor Gericht zu sein und uns auseinanderzusetzen.“ Denn für den Bauunternehmer könnte das durchaus dann auch ein Freibrief in Sachen Kosten sein!

„Natürlich können die Spiele dann im Stadion stattfinden“, so Mentrup: „Aber dann wären die Rollen neu definiert. Der Verein kann dann anmieten zum Spiel, ansonsten haben wir unsere Ruhe für den Bau.“ Schwierig werde es aber, wenn der KSC nicht von seiner Idee runterkommt, alles konstruktiv zu verhandeln, solange es nach seinem Willen geht: „Wenn er sich irgendwo nicht durchsetzt, dann wird er bockig und trotzig und droht uns mit Gericht, dann kann das so nicht weitergehen, dann werden wir dieses Stadion nie in einer guten Qualität vollenden können“, so der Oberbürgermeister abschließend.

Am Montag ist jetzt erst einmal Termin vor dem Landgericht Karlsruhe.