Mit großer Sorge blickt Bürgermeister Markus Rupp aus Gondelsheim dem Frühjahr entgegen: „Dann droht uns der Verkehrs-Super-Gau“. Schon bald wird die Schnellbahnstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart wegen Sanierung gesperrt.
Die Züge werden auf die Strecke Bruchsal, Gondelsheim und Bretten ausweichen. Die Deutsche Bahn hat errechnet, was das für die einzelnen Gemeinden bedeuten wird.
Sieben Minuten Zeit zum Überqueren
Am Bahnübergang in Gondelsheim soll der Bahnübergang zwischen 16 und 17 Uhr 53 Minuten geschlossen sein. Es bleibt also sieben Minuten Zeit, um den Bahnübergang als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer zu überqueren. „Das ist gleichbedeutend mit einer Vollsperrung“, sagt Markus Rupp. „Bis dahin sind es nicht einmal mehr sechs Monate und keiner der Zuständigen hat sich Gedanken gemacht, wie man dieses Chaos vermeiden kann.“
Gondelsheim wird in Zwei geteilt
Die Auswirkungen werden groß sein. „Zum einen ist damit Gondelsheim in zwei Teile geteilt“, erklärt der Bürgermeister. „Zum anderen stauen sich die Autos dann ohne Zweifel bis auf die B35 zurück.“ Das geht auch zu Lasten des ÖPNVs."Seitdem wir zur Abelio gewechselt haben, funktioniert gar nichts mehr", sagt Rupp. "Die Stadtbahnen fallen aus, haben Verspätungen, halten nicht an der Haltestelle. Wenn wir noch mehr Verkehr durch ICE's draufhaben wird der ÖPNV noch weiter leiden."
Schnellzüge haben Vorrang
„Die Deutsche Bahn wird sicherlich dafür sorgen, dass die Schnellzüge Vorrang genießen“, sagt Rupp. Außerdem schlägt er vor Busse einzusetzen. "Die Pendler oder Schüler kommen sonst nie mehr bei der Arbeitsstelle an, sondern der schaut dann in die Röhre".
Nicht nur Gondelsheim wird davon betroffen sein, sondern auch andere Gemeinden entlang der Zugstrecke von Bruchsal über Bretten nach Mühlacker.