Karlsruhe: Attentäter von Halle gesteht beim Bundesgerichtshof!
Nach dem Attentat vor einer jüdischen Synagoge in Halle am 09.10.2019 wurde der Täter festgenommen. Nun hat er vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe seine Tat gestanden.
Nach dem Attentat vor einer jüdischen Synagoge in Halle am 09.10.2019 wurde der Täter festgenommen. Nun hat er vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe seine Tat gestanden.
Am Mittwochnachmittag versuchte ein Rechtsextremist die jüdische Synagoge in Halle an der Saale mit Waffengewalt zu stürmen.
Der Generalbundesanwalt Peter Frank teilte mit:
Der Beschuldigte wollte sich zu dem Gotteshaus Zutritt verschaffen und möglichst viele Personen jüdischen Glaubens töten.
Zu diesem Zeitpunkt hätten sich 51 Gläubige in der Synagoge aufgehalten. Es sollte eine Feier des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur stattfinden.
Nachdem der Schütze an dem Eindringen in die Synagoge scheiterete, tötete er zunächst eine Frau, die sich in der Nähe aufhielt. Anschließend suchte er sich einen Dönerladen, der etwa 500 Meter davon entfernt war, aus. Dort tötete er einen Handwerker. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Er floh vom Tatort, konnte aber noch am Nachmittag festgenommen werden. In seinem Auto wurden vier Schusswaffen und kiloweise Sprengstoff gefunden.
Am späten Nachmittag wurde der 27-jährige Stephan B. mit einem Polizeihubschrauber zum Bundesgerichtshof nach Karlsruhe gebracht. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm zweifachen Mord, versuchten Mord in neun Fällen, Körperverletzung und Waffendelikte vor.
Eine höhere Opferzahl wurde laut dpa aufgrund von Defekten an mindestens einer Waffe verhindert.
Bundesminister Hortst Seehofer (CSU) sprach von einer „Schande für unser ganzes Land". Für jüdische Einrichtungen in Dessau, Halle und Magdeburg wurde ein dauerhafter Polizeischutz angekündigt.
Nach einem mehrstündigen Termin beim Ermittlungsrichter am Donnerstagabend gestand der 27-Jährige seine Tat, berichtete die Deutsche Presse-Agentur in Karlsruhe am Freitag.
Wie die dpa mitteilte, gestand der Todesschütze auch seine Motive. Diese waren rechtsextremistisch, antisemitisch.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht bezeichnete dies als „rechtsextremistischen Terroranschlag“.
Zudem ist zuvor ein Manifest des Täters aufgetaucht, womit er nach Angaben des Generalbundesnwalts eine weltweite Wirkung hervorrufen wollte. Er ahndelte nach dem Vorbild des Attentäters von Christchurch.