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Beschicker wollen auf dem Friedrichsplatz bleiben

Standortdiskussion um den Karlsruher Christkindlesmarkt

Es sollte nur eine Übergangslösung sein, als der Karlsruher Christkindlesmarkt vor ein paar Jahren vom Marktplatz auf den benachbarten Friedrichsplatz umzog. Doch mittlerweile gefällt es allen dort so gut, dass die Beschicker gerne auf dem Platz bleiben würden.

Wegen der Bauarbeiten für den Straßenbahntunnel mussten die meisten Stände damals den Marktplatz verlassen. Die Notlösung Friedrichsplatz erwies sich aber im Nachhinein in den Augen vieler als Glücksgriff - unter anderem wegen der schönen Atmosphäre, die von den Bäumen dort ausgeht.

Unterschriften gesammelt

"Unsere Gäste sagen uns immer wieder, sie wollen hier bleiben", sagt die Vorsitzende des Schaustellerverbands Karlsruhe Susanne Filder. "Das spornt uns an, etwas zu unternehmen". Innerhalb von nur sechs Tagen sammelten die Beschicker fast 15 000 Unterschriften für den Erhalt des Christkindlesmarkts auf dem Friedrichsplatz auch nach dem Ende der Tunnelarbeiten voraussichtlich im Jahr 2021. Hochgerechnet ergeben das bis zum Ende der Adventszeit Anfang nächster Woche rund 30 000 Unterschriften. "Wir werden weiter Unterschriften sammeln und darum kämpfen, dass der Friedrichsplatz erhalten bleibt", kündigt Susanne Filder an.

Umwelt leidet

Im Januar wollen sie und ihre Mitstreiter die Unterschriften dann an Oberbürgermeister Frank Mentrup übergeben. Ob sie etwas bewirken, ist fraglich. Denn der Gemeinderat hat sich bereits mehrheitlich gegen den Friedrichsplatz entschieden. Grund ist zum einen die Umwelt. Bäume und Boden leiden unter dem Markt mit seinen vielen Besuchern. Außerdem gibt es Beschwerden von Anwohnern.

Zu wenig Platz

Unterstützung gibt es aber von der CDU-Fraktion. Sie spricht sich für ein dezentrales Konzept des künftigen Christkindlesmarkts aus und will die sogenannte Waldweihnacht auf dem Friedrichsplatz belassen - unter anderem auch weil es wegen der Treppenzugänge zu der unterirdischen Straßenbahnhaltestelle gar nicht mehr genug Platz für alle Stände geben wird.