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Gestaltung des Areals: Abriss oder Neubau des Hochhauses?

Was passiert am Landratsamt in Karlsruhe?

Wie entwickelt sich das Areal rund um das Landratsamt-Hochhaus (das ehemalige „Badenwerk“-Hochhaus) in Karlsruhe? Ein „Werkstattverfahren“ soll die Entwicklung dabei begleiten. „Jede Idee ist dabei erlaubt“, so Bau-Bürgermeister Daniel Fluhrer bei der Auftaktveranstaltung im Karlsruher „Südwerk“: „Auch wenn nicht jede Idee den Test der Wirklichkeit bestehen wird. Wir wollen ja miteinander ‚streiten‘ – und da dürfen auch die vielleicht unmöglichsten Ideen auf den Tisch kommen.“

Es geht um die planerische Gestaltung südlich des Ettlinger Tores, nicht um nur das in die Jahre gekommene Hochhaus des Landratsamts. Ausgangspunkt des Prozesses war die Sanierung des Hochhauses, das aktuell als „erhaltenswert“ von den Denkmalpflegern betrachtet wird. Es stellt sich dabei die Frage nach „Erneuerung“ oder „Sanierung“ – abhängig von den Kosten, die bei rund 100 Millionen Euro liegen sollen. Das klären nun Machbarkeitsstudien. „Es geht aber um deutlich mehr“, so Fluhrer: „Weil wir an so zentraler Stelle auch die Identitätsfrage der Stadt stellen, also die Frage, ‚Was passt denn hier wirklich?‘ – so dass Karlsruhe aus einem Guss an dieser zentralen Stelle erlebt werden kann.“ Dabei soll der Raum vor dem Landratsamt und dem Staatstheater gemeinsam betrachtet werden – und Bürger können sich einbringen.

Betrachtung des Ist-Zustands
Mehrere Vorträge, unter anderem von Gerhard Kabierske (KIT), Anke Karmann-Woessner (Stadtplanungsamt Karlsruhe), Landrat Christoph Schnaudigel und Claudia Baer-Schneider (Landesamt für Denkmalpflege), gaben bei der ersten Veranstaltung vor rund 250 Interessierten (eine Handvoll Anwohner) jede Menge Infos – ob zur Baugeschichte, dem Ist-Zustand des Hochhauses, Architektur, Bedarf, Rahmenbedingungen, Denkmalschutz oder städtebauliche Situation. „Es ist ein besonderes Grundstück mit einer besonderen Lage in der Stadt“, so Oberbürgermeister Frank Mentrup: „Die Umgebung wird sich verändern – und das Areal soll doch einfügen dabei.“ Immerhin geht’s um einen zentrumsnahen Bereich im urbanen Gefüge, gut erreichbar, der Platz für Wohnen und Arbeiten ermöglicht, zudem an der wichtigsten Ost-West-Verbindung in der Stadt liegt.

Bürger können sich einbringen
Das „Werkstattverfahren“ soll nun mit aktiver Teilnahme von vier Planungsbüros, „Berchtold Krass“ aus Karlsruhe, „COBE“ aus Berlin, „Max Dudler Architekten“ aus Zürich und „MVRDV“ aus Rotterdam, und einem Begleitgremium mit regionalen Fachleuten sowie Bürgervertretern eine große Bandbreite der Sichtweisen und Vorstellungen in die Diskussion um die beste Entwicklung des Ortes – bis Juli – einbringen. Ob Erhalt oder Neubau des Hochhauses, Räume, Ideen oder Gestaltung des Areals: „Wir sammeln zunächst alle Ideen ein – und dabei gibt’s keine Denkverbote“, so Mentrup abschließend. Bevor gebaut wird, geht’s dann final in den Gemeinderat für Wettbewerb und Bebauungsplanverfahren. 

www.karlsruhe.de/ettlingertor