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Tritt Präsident Wellenreuther zurück?

Woche der Wahrheit im Wildpark

Beim abstiegsbedrohten Karlsruher SC hat die Woche der Wahrheit begonnen. Am Ende dieser Woche könnte der Verein insolvent sein - oder ohne Präsident dastehen.

Mit dem Verkauf der neuen KSC-Aktie wollte der chronisch klamme KSC neues Kapital generieren. Präsident Ingo Wellenreuther spricht von 15 Millionen Euro. Doch durch die Corona-Krise kam der Verkauf ins Stocken. Der Plan scheiterte.

Abstimmung über Insolvenz

Jetzt wissen die Karlsruher nicht, wie sie die kommende Saison finanzieren sollen. Einziger Ausweg scheint eine Planinsolvenz in Eigenveranwortung zu sein, über die die Mitglieder am kommenden Freitag, 15. Mai, in einer außerordentlichen Online-Versammlung abstimmen sollen.

"Bündnis KSC" als Retter?

Das sogenannte "Bündnis KSC" will das jedoch verhindern, indem es KSC-Aktien im Wert von sechs Millionen Euro kaufen will. Die Gruppe besteht aus mehreren Unternehmen in der Region - unter anderem der Hettmansperger Ölgesellschaft aus Ötigheim, der ARTUS GRUPPE  aus Baden-Baden und der GEM Ingenieurgesellschaft aus Karlsruhe. Deren Chef Martin Müller ist pikanterweise der Mann, der im vergangenen Herbst bei der Präsidentschaftswahl Amtsinhaber Ingo Wellenreuther knapp unterlegen war.

Wellenreuther soll zurücktreten

Die Gruppe will die Aktien aber nur kaufen, wenn Wellenreuther als Präsident zurücktritt. Und der Vereinsboss denkt offenbar tatsächlich über das Angebot nach. Er ließ zwar mehrere Ultimaten verstreichen, machte aber über seinen Anwalt deutlich, dass er sich "fairen Gesprächen nicht verschließen" werde, wenn diese vor dem Hintergrund der Pandemie die Aussicht böten, "dem KSC in der aktuell schwierigen Situation zu helfen".

Rücktritt oder Insolvenz

Stand jetzt scheint es also zwei Szenarien zu geben: entweder Wellenreuther tritt zurück und ermöglicht so den rettenden Aktienverkauf, oder die Mitglieder entscheiden sich am Freitag für den Gang in die Insolvenz.