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Genauer Zeitpunkt bleibt geheim

​Philippsburg: Abbruch der Kühltürme

Die beiden markanten Kühltürme des Atomkraftwerks Philippsburg bei Karlsruhe werden am Donnerstag oder Freitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit gesprengt. Ab Mittwoch (12:00 Uhr) wird bereits die gesamte Rheinschanzinsel, auf der sich die Meiler und die Kühltürme befinden, gesperrt werden.

Weil die Beobachtung der Sprengung zu Menschenansammlungen führen könnte, hat sich die EnBW mit der Polizei, mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg sowie mit den umliegenden Gemeinden und Landkreisen darauf verständigt, den genauen Termin der Sprengung mit Datum und Uhrzeit nicht vorab bekannt zu geben. In dem 48-stündigen Zeitfenster am 14./15. Mai kann der Abbruch zu jeder Tages- und Nachtzeit stattfinden. Die EnBW wird den Abbruch umfangreich filmen und fotografieren. Die Aufnahmen werden nach der erfolgten Sprengung der Kühltürme auf dieser Projekt-Website zur Verfügung gestellt.

Donnergrollen und Staubwolke

Die beiden Türme werden fast zeitgleich gesprengt. Nach Worten des für den Abbruch zuständigen Projektleiters Thomas Müller ist die Sprengung trotz der Nähe der Kühltürme zu den beiden abgeschalteten Kraftwerksblöcken KKP 1 und KKP 2 gefahrlos möglich. Es entstehe so gut wie keine Druckwelle. Üblicherweise ist bei einer Sprengung kurzzeitig mit einer erhöhten Staubbildung in unmittelbarer Nähe, also im Bereich des Kraftwerksgeländes, zu rechnen. Die sichtbare Staubwolke löst sich aber erfahrungsgemäß innerhalb einiger Minuten auf. Auswirkungen des Sprengabbruchs auf die nächsten Wohnbebauungen aufgrund von Erschütterungen sind wegen der großen Entfernung ebenfalls ausgeschlossen. Der Sprengabbruch wird durch akustische Signale eines Signalhorns begleitet, gefolgt von zwei kurzen dumpfen Schallereignissen und einem Grollen, das durch das Einstürzen der Kühltürme entsteht. Diese Geräusche dauern insgesamt nur wenige Sekunden und sind vergleichbar mit einem Donnergrollen bei einem vorbeiziehenden Gewitter.

Sperrungen ab Mittwoch

Ab Mittwoch (12:00 Uhr) wird bereits die gesamte Rheinschanzinsel, auf der sich die Meiler und die Kühltürme befinden, gesperrt werden. Die darum liegenden Gemeinden würden gegebenenfalls weitere Sperrungen einrichten. Evakuiert werden müsse niemand. Die Polizei wird die Einhaltung der Regeln kontrollieren und bei Verstößen geeignet reagieren.

Philippsburg ist ein Schauplatz der Energiewende

Auf der Fläche der beiden Kühltürme wird ein Gleichstrom-Umspannwerk des Netzbetreibers TransnetBW entstehen. Dieser sogenannte Konverter wird benötigt, um über Hochspannungsleitungen große Mengen Ökostrom aus Norddeutschland in den stark industrialisierten Süden Deutschlands zu transportieren.