Der Minister sagte, es sei wichtig, dass Tiere in der Region, in der sie aufgezogen würden, auch geschlachtet und verarbeitet werden könnten. Da es keine inländischen Arbeitskräfte für Schlachthöfe gebe, müssten diese aus dem Ausland kommen. Hauk kritisierte den Vorstoß der Bundesregierung zum Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in Schlachthöfen. "Das sehe ich als Schnellschuss an." Die Unterbringung der Arbeitskräfte sei aber ein Problem, räumte er ein.
Fast 400 Infektionen
In der Fleischfabrik hatte es fast 400 Infektionen mit dem Coronavirus gegeben. Auf Druck der Behörden legte Müller Fleisch einen Pandemieplan vor, um die Ausbreitung des neuartigen Virus zu verhindern. Unter anderem ist ab Ende Juli die Unterbringung der Arbeiter während der Pandemie in Einzelzimmern vorgesehen.
Keine lebensbedrohende Situation
Nach Angaben von Landrat Rosenau soll jetzt eine dritte Testreihe bei den Mitarbeitern starten. Von 399 Infizierten seien inzwischen 382 wieder gesund. Zwei Mitarbeiter seien noch im Krankenhaus, es habe keine lebensbedrohende Situation bei den Erkrankten gegeben.
Kritik von der SPD
Aus der SPD kam Kritik an Hauk. Viele Fragen seien ungeklärt, teilten unter anderem die Bundestagsabgeordnete Katja Mast und der Landtagsabgeordnete Daniel Born mit. Zum Beispiel sei unklar, wer die Kosten der Quarantäne und für alle Tests trage oder was generell aus dem größten Infektionsgeschehen in der Fleischindustrie für das Land folge. Die Landesregierungen in anderen Bundesländern agierten ihrer Ansicht nach beherzter und flächendeckender.
Mehrere Schlachthöfe betroffen
In mehreren Schlachthöfen in Deutschland hatte es zuletzt hohe Zahlen an Corona-Infektionen gegeben. Neben Birkenfeld waren Belegschaften in Coesfeld und Oer-Erkenschwick (Nordrhein-Westfalen) sowie in Bad
Bramstedt in Schleswig-Holstein betroffen.