Bruchsal: Bilanz zur Spargelsaison 2020
Die Spargelsaison 2020 forderte die Landwirte extrem heraus. In dieser Saison fehlten rund 28 Prozent der osteuropäischen Erntehelfer. Dennoch gab es in dieser Saison auch Positives:
Die Spargelsaison 2020 forderte die Landwirte extrem heraus. In dieser Saison fehlten rund 28 Prozent der osteuropäischen Erntehelfer. Dennoch gab es in dieser Saison auch Positives:
„Insgesamt stellen wir fest, dass die Spargelsaison unter Corona-Bedingungen besser verlaufen ist als erwartet. Zwar konnten geschätzt 25 bis 30 Prozent der Ernte durch die fehlenden Erntehelfer nicht eingeholt werden, und die Infektionsschutzmaßnahmen haben laut unserer Umfrage zu durchschnittlich 880 Euro pro Saisonarbeitskraft höheren Kosten geführt. Doch wurde der Absatzverlust durch die Schließung der Gastronomie von einer sehr guten Nachfrage in der Direktvermarktung teilweise aufgefangen“, erklärt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V.
Laut der Umfrage-Ergebnisse haben 61 Prozent der befragten Betriebe auch inländische Erntehelferinnen und Erntehelfer beschäftigt. Überwiegend haben bei der Ernte einheimische Arbeitnehmer/innen in Kurzarbeit sowie Studenten und Studentinnen, aber auch Schüler/innen und Selbstständige ausgeholfen. Nur knapp ein Viertel der einheimischen Helfer blieb die vorgesehene Zeit. Der häufigste Grund war mit 56 Prozent die Wiederaufnahme des ursprünglichen Berufs / Studiums, gefolgt von zu großer Anstrengung und körperlichen Beschwerden.
Nach einem verhaltenen Saisonstart zeichnete sich in dieser Saison eine überdurchschnittlich große Nachfrage nach Spargel insbesondere bei den Direktvermarktern ab. Laut der der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) war gerade im Mai der Anteil an Haushalten, die Spargel gekauft haben, höher als im vergangenen Jahr. Michael Koch, stellv. Bereichsleiter und Spargelmarkt-Experte der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI), bilanziert: „Während die Preise in der Direktvermarktung recht stabil waren, war die besondere Corona-Situation im Lebensmitteleinzelhandel kaum spürbar: Der Preisdruck auf die Spargelanbauer war ähnlich wie im Vorjahr. Wir erwarten bis Mitte Juli mit Spannung die Zahlen, die zeigen, in wie weit sich die Anteile der Vertriebswege verändert haben“.