Nicht in der institutionellen Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten, aber bei den Menschen, für welche die Grenzschließung persönliche Härten mit sich gebracht hat. Damit das nie wieder passiert, haben die beiden Oberbürgermeister Roland Ries und Toni Vetrano eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingesetzt, die Maßnahmen und Regelungen erarbeiten soll, damit auch in Krisenzeiten den Problemen im rheinübergreifenden Lebensraum adäquat begegnet werden kann. Große Hoffnungen setzen die beiden Oberbürgermeister auch in den aus dem Aachener Vertrag hervorgegangenen grenzüberschreitenden Ausschuss, der seine Geschäftsstelle in der Kehler Rehfusvilla haben und in Straßburg seine Sitzung abhalten wird.
Schnell und zuverlässig Informationen austauschen
In der gemeinsamen Arbeitsgruppe, die bereits virtuell getagt hat, soll definiert werden, wie die Gebietskörperschaften im Ballungsraum auch in einer Krise effektiv zusammenarbeiten können. Eine Art grenzüberschreitender Verwaltungsstab schwebt Toni Vetrano vor, ein Gremium also, das mit Fachleuten der beiden Verwaltungen aus den relevanten Bereichen besetzt ist und vor allem schnell und zuverlässig Informationen austauscht, aber auch abgestimmte und den Erfordernissen des gemeinsamen Lebensraums angepasste Maßnahmen beschließen kann.
Mehr Parallelen als Unterschiede
Wenn man sich die Schutzmaßnahmen anschaue, die bis zum Lockdown auf beiden Rheinseiten getroffen wurden, ebenso wie die schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen in den vergangenen Wochen, dann stelle man deutlich mehr Parallelen als Unterschiede fest, sind sich die beiden Oberbürgermeister einig und ziehen daraus den Schluss: Lebensqualität im rheinübergreifenden Ballungsraum kann nur durch eine enge Kooperation sichergestellt werden – und das gilt in normalen wie in Krisenzeiten.