Schwarzwald erlebt Besucheransturm
Corona hat unser Freizeitverhalten extrem verändert. Es gibt keine Feste oder Konzerte. Also gehen die Leute raus in die Natur.
Corona hat unser Freizeitverhalten extrem verändert. Es gibt keine Feste oder Konzerte. Also gehen die Leute raus in die Natur.
Zum Beispiel in den Schwarzwald. Der dortige Nationalpark erlebte im Frühjahr einen wahren Besucheransturm. Von April bis Juni zählte er 100-tausend mehr als im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Plus von 50 Prozent. "Insbesondere diejenigen, die eine Wohnung haben, keine Wohnung haben, nicht raus konnten, suchen dann die Natur", berichtet Umweltminister Franz Untersteller in Seebach, der sich im Nationalpark über dessen gewachsene Beliebtheit informierte. "Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die letzten Monate das Naturerlebnis an Bedeutung zugenommen hat."
Wildcamper und Technomusik
Aber der Andrang hat auch seine Schattenseiten. Durch Wildcamper und Wanderer, die die Wege verlassen, wird die Natur zusätzlich belastet. Auch dröhnt nachts schon mal laute Technomusik durch den Wald. Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl will deshalb verstärkt versuchen, Mensch und Natur in Einklang miteinander zu bringen. Seine klare Ansage: "Wenn die Menschen sich an die Regeln halten, haben wir keinerlei Probleme. Wenn die Regeln übertreten werden, was in Corona natürlich zugenommen hat, dann müssen wir halt reagieren." Wie diese Reaktion konkret aussehen könnte, ließ Waldenspuhl offen.
Nationalparkzentrum im Herbst fertig
Unterdessen wurde bekannt, dass das neue Nationalparkzentrum Ruhestein im Herbst seinen Betrieb aufnehmen soll. Konkreter Übergabetermin mit Ministerpräsident Kretschmann soll der 16. Oktober sein. Wegen der Corona-Krise soll es aber erst ab dem 1. März 2021 eingeschränkt für Besucher geöffnet werden. Das Zentrum inklusive moderner Dauerausstellung kostet Stand jetzt rund 50 Millionen Euro.