Wirbel um Quarantäne in Bruchsal
Mehrere Eltern in Bruchsal sind irritiert und empört über Quarantäne-Andordnungen für ihre Kinder. Der Fall geht mittlerweile durch die Medien.
Mehrere Eltern in Bruchsal sind irritiert und empört über Quarantäne-Andordnungen für ihre Kinder. Der Fall geht mittlerweile durch die Medien.
In einer Bruchsaler Grundschule waren im Juli 46 Kinder in Quarantäne geschickt worden, nachdem eine Lehrerin positiv auf Corona getestet worden war. Das allein ist aber nicht Stein des Anstoßes. In einer Anordnung fordert das zuständige Karlsruher Gesundheitsamts die Eltern nämlich auf, "Kinder in häuslicher Quarantäne getrennt von der Familie in einem kleinen Raum zu isolieren, wenn Corona-Verdacht besteht". Außerdem solle es "keine gemeinsamen Mahlzeiten geben". Bei "Zuwiderhaltung" werde das Kind "zwangsweise in einer geeigneten geschlossenen Einrichtung abgesondert".
Seelische Grausamkeit
Kleine Kinder sollen also tagelang allein in einem Raum leben, alleine essen, und wenn sie sich nicht daran halten, werden sie aus ihrer Familie rausgerissen. Viele Eltern reagierten verängstigt. Die Initiative "Familien in der Krise" spricht von seelischer Grausamkeit. Die betroffenen Kinder waren zwischen 6 und 16 Jahre alt.
Reaktion vom Landratsamt
Mittlerweile hat das Karlsruher Landratsamt auf die Vorwürfe reagiert. Es habe sich "an entsprechenden Vorlagen anderer Landkreise und insbesondere auch am Wortlaut des Infektionsschutzgesetzes orientiert". Es sei allerdings klar, "dass Isolationsmaßnahmen bei Kindern abhängig von Alter, Entwicklungsstand und auch den Bedürfnissen des einzelnen Kindes umgesetzt werden sollten". "Dass die Reduzierung von Kontakten bei einem 16jährigen wesentlich weiter gehen kann als bei einem 6jährigen Kind, liegt auf der Hand."
An Trennung nicht gedacht
Zur Einahme der Mahlzeiten enthalte weder die Musterverfügung des Landratsamtes Karlsruhe noch die Verfügung der Stadt Bruchsal irgendwelche Ausführungen. Und bei der vermeintlichen "zwangsweisen Absonderung" gehe es um die Unterbringung eines Kindes in einem Krankenhaus in Extremfällen. "An eine Trennung des Kindes von den Eltern ist hier überhaupt nicht gedacht!", heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Ende der Quarantäne
Mittlerweile ist die Quarantäne für alle betroffenen Kinder ohnehin vorbei. Alle können wieder ein den Umständen entsprechend normales Leben führen.