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`Poserszene´ reizt fahrerisches Können aus

Mittelbaden: Mehr Motorradunfälle auf Schwarzwaldhochstraße

Die Strecken in und durch den Schwarzwald stellen seit Jahren in der Verkehrssicherheitsarbeit des Polizeipräsidiums Offenburg eine Herausforderung dar, 2020 mehr denn je. Zwischen April und Oktober wurden 109 Kontrollaktionen durchgeführt.

"Obwohl wir auf den beliebten Motorradstrecken intensive Kontrollmaßnahmen durchführten, ist die Zahl der schweren Motorradunfälle dort gestiegen. Daher bin ich mit dieser Entwicklung nicht zufrieden", sagte Polizeipräsident Reinhard Renter. Ursächlich hierfür dürfte im Wesentlichen die `Poserszene´ sein, die auf der B 500 ihr fahrerisches Können ausreizen wollte und ein hohes, nicht tolerierbares, Risiko für sich und andere Verkehrsteilnehmer in Kauf nahm.

36 Schwerverletzte

Während in der Fläche des Polizeipräsidiums die Anzahl der Motorradunfälle um rund 10 % zurückging, stieg das Unfallaufkommen auf den Schwerpunktstrecken von 55 (2019) auf 61, die Anzahl der Schwerverletzten von 28 (2019) auf 36 an. Ein Mensch verlor bei einem Unfall leider sein Leben. Überwiegend die 20- bis 30-Jährigen waren bei 17 (2019: 3) Unfällen auf diesem Streckenteil vertreten.

109 Kontrollaktionen mit Zielrichtung Motorradverkehr durchgeführt

Rund 700 Verstöße, beispielsweise im Bereich Geschwindigkeit oder technischen Veränderungen an Krafträdern, wurde hierbei verfolgt. Vermehrte Kontrollen, mehrere Strafverfahren gegen Motorradfahrer und schlussendlich eine temporäre Sperrung des zur Tribüne für waghalsige Fahrten genutzten Parkplatzes waren im September die Folgen. "Dieser Missbrauch öffentlichen Verkehrsraums kann von der Polizei nicht toleriert werden und wird im nächsten Jahr wieder in die Agenda unserer Kontrollmaßnahmen aufgenommen.