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Verwaltungsrat will über Vertragsauflösung verhandeln

Karlsruhe: Intendant des Badischen Staatstheaters soll gehen

Der Intendant des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe Peter Spuhler soll das Haus im Sommer 2021 verlassen. Wie erwartet, beschloss der Verwaltungsrat des Theaters, mit Spuhler Verhandlungen über die Auflösung seines Vertrags zum Ende der laufenden Spielzeit aufzunehmen.

Das Gremium unter Vorsitz von Kunstiministerin Theresia Bauer (Grüne) und Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) hatte vier Stunden lang getagt. Am Ende entschied es sich für diese Lösung, die bereits im Vorfeld kolportiert worden war. Laut Mentrup zeigt sich Spuhler kooperativ: "Er hat seine Bereitschaft dazu signalisiert, dass wir in Auflösungsverhandlungen gehen", sagte der Rathauschef nach der Sitzung.

"Toxisches Arbeitsklima"

Seine eigene Belegschaft wirft dem Intendanten einen übertrieben autoritären Führungsstil vor. Es ist die Rede von übergroßen Anforderungen und einem permanenten Kontrolldruck. Dadurch soll Spuhler ein "toxisches Arbeitsklima" erzeugt haben. Als die Vorwürfe im vergangenen Sommer aufkamen, hatte es Mentrup noch vermieden, Spuhler infrage zu stellen geschweige denn ihn fallen zu lassen. Doch zuletzt wurde der Druck offenbar zu groß.

CDU für sofortige Trennung

Für die Karlsruher CDU geht die gefundene Lösung nicht weit genug. Sie hatte bereits im Vorfeld der Verwaltungsratssitzung die sofortige Trennung von Peter Spuhler gefordert. "Eine weitere Zusammenarbeit ist unseres Erachtens den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (...) nicht zuzumuten und auch nicht vorstellbar", so Parteichef Ingo Wellenreuther. "Wir glauben deswegen, dass eine sofortige Freistellung jetzt das Gebot der Stunde ist."

Vertrag bis 2026

So einfach ist die Sache aber nicht. Denn Verträge haben nun mal ihre Gültigkeit - auch der von Peter Spuhler am Badischen Staatstheater, der eigentlich bis 2026 läuft. Frank Mentrup stellt deshalb klar: "Das was uns hier immer suggeriert wird - man hätte ja einfach ihn mal vor die Tür setzen können - diese Alternative hat es eigentlich nie gegeben."