Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Klinikchef gegen Lockdown-Lockerungen

Karlsruhe: Leichte Corona-Entspannung am Städtischen Klinikum

Die Corona-Zahlen gehen endlich langsam runter, und das merkt auch das Städtische Klinikum in Karlsruhe. Dort gibt es zur Zeit 31 bestätigt infizierte Patienten.

Zehn sind auf der Intensivstation, vier müssen beatmet werden. Bei weiteren neun Patienten handelt es sich um Verdachts- bzw. Quarantänefälle. Nur ein Patient ist mit einer mutierten Corona-Variante infiziert. Auf den Normalstationen herrscht mittlerweile nur noch Pandemiestufe 2. Der Intensiv- und OP-Bereich bleibt vorerst noch in der höchsten Stufe 3. Noch vor ein paar Wochen war die Situation deutlich angespannter.

Lockdown bis zum Frühling?

"Insgesamt sind wir momentan ganz zuversichtlich, dass sich das weiter auch von den Prognosen her entspannen wird", sagt der medizinische Geschäftsführer der Klinik Prof. Dr. Michael Geißler. Allerdings wird dies seiner Ansicht nach nur der Fall sein, wenn der Lockdown weiter aufrecht erhalten bleibt. "Wenn wir jetzt einfach lockern würden, dann garantiere ich, dass wir in zwei Monaten die gleiche Situation haben wie in Portugal und dass hier wieder die Hütte brennt in den Kliniken, und das kann nicht sein." Geißler spricht von "vier bis zwölf Wochen", die der Lockdown noch andauern muss.

Sputnik V könnte helfen

Entscheidend ist dabei natürlich, wie gut Deutschland mit dem Impfen vorankommt. Geißler ist nicht abgeneigt, dabei auch auf den russischen Impfstoff "Sputnik V" zu setzen, dessen Daten im Fachblatt "The Lancet" gut abgeschnitten haben. "Wenn die Zulassungsbehörden die Daten genau so bewerten, dann müssen wir den einsetzen", meint Geißler. Bedenken hat er keine. "Die Russen haben hervorragende Wissenschaftler. Warum sollen die nicht einen genau so guten Impfstoff herstellen können wie die Deutschen? Natürlich können die das!"