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Corona sorgt für Umstieg auf Zweiräder

​Karlsruhe: Zahl der Verkehrstoten 2020 mehr als halbiert

Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe gibt es für das Jahr 2020 erfreuliche Rückgänge bei den Unfallzahlen. Das Polizeipräsidium Karlsruhe registrierte bei der Gesamtzahl der Unfälle eine deutliche Verringerung um 17,8 % auf 19.993 Unfälle.

Hauptursache für diese Entwicklung dürften natürlich die Auswirkungen der pandemiebedingten Einschränkungen auf den Berufs- und Fahrzeugverkehr darstellen. Unter anderem die Kontaktbeschränkungen, die Schulschließungen und die verstärkte Home-Office-Tätigkeit vieler Arbeitnehmer haben zu einer Minderung der Fahrten, vor allem mit dem Pkw geführt. Darüber hinaus haben aber auch die polizeilichen Überwachungs- und Präventionsmaßnahmen ihren Teil zu dieser Entwicklung beigetragen.
 
12 Menschen sterben
 
Die Rückgänge betreffen auch die Unfälle mit Personenschäden, die um insgesamt
14,9 % gesunken sind. Mit 12 Verkehrstoten sank auch die Anzahl der bei Verkehrsunfällen zu Tode gekommenen Menschen um 58,6 % (2019: 29 Verkehrstote). "Ein sehr beachtliches Ergebnis, das mit auf die intensiven Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen der Polizeibeamten im Stadt- und Landkreis zurückzuführen sein dürfte. Sie leisten, trotz der vielfältigen Belastungen, die die Pandemie mit sich brachte und bringt, hervorragende Arbeit", so Polizeivizepräsident Hans Matheis. Weniger deutlich fiel dieser Rückgang bei den Unfällen mit Schwerverletzten aus, der sich um 4,2 % im Vergleich zum Vorjahr reduzierte. Die Unfälle mit leicht verletzten Personen nahmen gar um 21,8 % ab.
 
Pedelec-FahrerInnen verletzten sich häufig schwerer
 
Vermutlich auch mit den Folgen des aufgrund der Corona-Pandemie geänderten Nutzungsverhaltens von Verkehrsmitteln ist der Anstieg der bei Verkehrsunfällen schwerverletzten Fußgänger von 39 auf 53 zu erklären. Viele mieden in den Sommermonaten öffentliche Verkehrsmittel wegen der dort herrschenden Ansteckungsgefahr und gingen lieber zu Fuß. Bei den Fahrradfahrenden gibt es hingegen Unterschiede zwischen Stadt- und Landkreis. Davon ausgehend, dass viele Menschen aus Infektionsschutzgründen in vielen Monaten auf Zweiräder umgestiegen sind, gingen die Unfälle unter Beteiligung von Radfahrenden in der Stadt Karlsruhe um 9 % zurück. Im Landkreis erhöhten sich diese um beachtliche 10 %. Rund 70 % der Unfälle mit schwerem Ausgang wurden von den Radfahrenden selbst verursacht und bei fast jedem vierten Fahrradunfall stürzten Zweiradfahrende ohne Fremdeinwirkung.