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Forschende des KIT entwickeln neue App

Karlsruhe: Umweltfreundlicher Verkehr durch bessere Vernetzung

Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben eine neue App zur Vernetzung von alternativen Verkehrsmitteln entwickelt. Öffentliche Verkehrsmittel mit individuellen Angeboten wie Carsharing oder Leihfahrrädern zu verknüpfen, kann Karlsruhe vom Autoverkehr entlasten und umweltfreundlichen Verkehr fördern.

Per App können Bürgerinnen und Bürger genau die Verkehrsmittel auswählen, die optimal zu ihren Bedürfnissen und ihrer Route passen. „Die App kann Karlsruhe vom Autoverkehr entlasten und dafür sorgen, dass umweltfreundliche, nachhaltige Verkehrsmittel, wie beispielsweise Bus, Bahn oder das Fahrrad, noch stärker genutzt werden“, sagt Dr. Martin Kagerbauer vom Institut für Verkehrswesen (IfV) des KIT. Das Projekt regiomove schafft die organisatorischen, technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für die nahtlose Nutzung unterschiedlicher Mobilitätsangebote in der Region Karlsruhe.
 
Verkehrsmittelübergreifende Haltestellen
 
Die Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsmittel passiere neben der App-Integration auch durch die physische Verknüpfung an den Ports, so Kagerbauer. Die Ports bieten neben Informationen vor allem die Möglichkeit, sich beim Umsteigen zwischen öffentlichem Verkehr, Car- und Bikesharing zu entscheiden, sowie das eigene Fahrrad sicher abzustellen oder zu reparieren. In Zukunft sollen noch Taxis, Shuttles und E-Roller dazu kommen, ebenso Lade- und Parkmöglichkeiten für E-Autos. Gefördert wird das Projekt vom Land Baden-Württemberg und der Europäischen Union. Für den Bau der Ports stehen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. 

Wöchentlich 2 000 Autofahrten weniger
 
Würden in Karlsruhe und den Mittelzentren der Umgebung wie Baden-Baden oder Rastatt Ports mit Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr sowie an Car- und Bikesharing-Angebote errichtet, ließen sich in der Region 55 000 gefahrene Autokilometer pro Woche einsparen. Grundlage der Ergebnisse ist das vom IfV eigens entwickelte agentenbasierte Verkehrsnachfragemodell mobiTopp. Mit mobiTopp können die individuellen Aktivitäten und Wege der Menschen aus der Region auf die Minute genau modelliert werden.
Aber nicht nur Karlsruher profitieren von dieser Entwicklung, mit dem System mobiTopp können Forschende des KIT Verkehrsnachfrageprognosen für prinzipiell jede Stadt oder Region weltweit erstellen.