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Umfangreichen Reinigungsarbeiten am Schienennetz aufwendig

Hitze-Auswirkungen noch länger beim Straßenbahnverkehr zu spüren

Nach den Hitzeschäden an Bitumenstreifen neben den Gleisen gestalten sich die umfangreichen Reinigungsarbeiten am Karlsruher Schienennetz sehr aufwendig - und dauern noch an. Das hat Auswirkungen auf das gesamte Netz der Verkehrsbetriebe.

"Die umfangreichen Reinigungsarbeiten am Karlsruher Schienennetz gestalten sich weiterhin sehr aufwendig und konnten im Verlauf des Mittwochs deshalb noch nicht abgeschlossen werden", teilten die Verkehrsbetriebe mit. Noch ist unklar, was letztlich dafür verantwortlich war, dass sich am Dienstag an einigen Stellen im Stadtgebiet Fugenmasse aus dem Bereich der Gleise gelöst hatte - Materialfehler oder Fehler beim Einbau?
Als die ersten Meldungen am Dienstagnachmittag eintrafen, rückten Experten der Verkehrsbetriebe aus, schauten sich vor Ort die Situation an - und trafen schnell die Entscheidung, den Bahnbetrieb komplett einzustellen, denn das klebrige Material wurde aufgenommen von den Bahnen (Bild), diese nahmen es in Klumpen mit - und verteilten es in der Stadt, wo andere Bahnen es ebenfalls aufnahmen ...

Schienen zum Teil mit klebriger Masse überzogen
Teilweise waren ganze Streckenabschnitte komplett mit der klebrigen Schicht überzogen, informierten Betriebsleiter Ralf Messerschmidt, Prokurist Christian Höglmeier, Geschäftsführer Alexander Pischon, Geschäftsführer Ascan Egerer und Oberbürgermeister Frank Mentrup. War es fehlerhaftes Material oder erfolgte der Einbau nicht nach Vorschrift? Das wird aktuell geprüft, denn Temperaturen von 32 Grad sind nun wahrlich nichts besonderes in Karlsruhe - da gibt's im Sommer deutlich wärmere und länger anhaltende Hitzeperioden! Auffällig ist aber, dass auf den ersten Eindruck nur Streckenabschnitte betroffen sind, die unlängst "bearbeitet" wurden!

Reinigung auch mit Trockeneis
Seit der ersten Nacht waren rund 100 Personen nur in Sachen Reinigung unterwegs, auch mit Fremdfirmen und Unterstützung des THW Karlsruhe und THW Rastatt. Dabei kommt übrigens auch Trockeneis zu Einsatz, das das kleblige Material hart macht - und es so mit Aufwand auch wieder lösbar wird, zur Not mit Schleifmaschine, Spachtel und Hochdruckreiniger. Rund 50 Bahnen sind aktuell davon betroffen, die Bahn für Bahn jetzt in den Werkstätten gereinigt werden, denn das klebrige Zeug behindert mitunter Bremsen, Signalanlagen und auch Sicherheitseinrichtungen.

Auch am heutigen Donnerstag, 17. Juni, sind die Reinigungstrupps unterwegs, nehmen sich Strecke für Strecke vor, so kommt es aktuell noch zu weitreichenden Einschränkungen und Umleitungen. Nach Aussagen der Verantwortlichen wird es durch Reinigung und den Ausfall von einigen Bahnen noch ein paar Tage dauern, bis eine gewisser Normalität in den Abläufen eintritt, so lange wird es noch Ersatzverkehr geben auf etlichen Strecken.

Bild: Gut erkennbar ist die Verschmutzung an einem der Straßenbahnräder