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"Pustelschwein" holt sich den Titel

Landau: Zootier des Jahres 2022 gewählt

Das "Pustelschwein" ist Zootier des Jahres 2022. Dies wurde am Mittwoch vom Direktor des Landauer Zoos und Vorsitzendem der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz Dr. Jens-Ove Heckel im Landauer Zoo verkündet.

Die Wahl auf das Tier des Jahres fiel vor allem auch wegen der sich ausbreitenden hochansteckenden Afrikanischen Schweinpest in Südostasien auf das in den Philippinen und Indonesien beheimatete "Pustelschwein". Neben der Schweinpest sind auch der Verlust der Lebensräume durch Abholzung sowie die Jagd eine Bedrohung für den Erhalt des "Pustelschweins". „Aufgrund der sich ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest und der weiteren Gefährdungen ist es höchste Zeit zu handeln, bevor es für die asiatischen Pustelschweine zu spät ist“, sagt Tierarzt Dr. Sven Hammer, Vorsitzender des Verbandes der Zootierärzte (VZT).

Auch europäische Zoos bedroht

Die "Zootier des Jahres"-Kampagne möchte neben der Umsetzung von direkten Schutzmaßnahmen in den Ursprungsgebieten auch auf die prekäre Lage von Schweinen in Europäischen Zoos aufmerksam machen. Die sich ausbreitende Afrikanische Schweinepest stellt auch hier eine immense Gefahr dar, weshalb in einzelnen Zoos bereits eine langfristige Stallpflicht für Schweine gilt. Demnach muss laut Heckel mit den Behörden und Forschungsinstitutionen nach einer praktikablen Lösung gesucht werden, um die Arterhaltung der "Pustelschweine" zu gewährleisten.

Artenschutz durch Spenden

Während der "Zootier des Jahres"-Kampagne werden Spendengelder gesammelt, um den Erhalt und den Schutz der südostasiatischen "Pustelschweine" zu unterstützen. Durch Spenden soll beispielsweise eine Erhaltungszuchtstation in Indonesien sowie weitere Schutzkonzepte aufgebaut werden. Die "Zootier des Jahres"-Kampgane wurde im Jahr 2016 ins Leben gerufen und setzt sich seitdem für gefährdete Tiere ein, die kaum Interesse in der Öffentlichkeit erwecken.