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Anlage bleibt weiter geschlossen

Rund 90 Tiere mit Vogelgrippe im Karlsruher Zoo

Es gibt mittlerweile rund 90 Fälle der "hochpathogenen aviären Influenza", auch bekannt als Vogelgrippe, im Zoo Karlsruhe. Dies wurde nach umfangreichen Beprobungen des Vogelbestands durch die Zootierärzte und Amtsveterinäre im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) bestätigt.

Der Zoo hat bereits in der vergangenen Woche epidemiologische Einheiten seiner Vögel gebildet. Von diesen 25 streng voneinander getrennten Gruppen sind aktuell zwei betroffen, im Rest gab es bislang keine positiven Befunde. Bei den bestätigten Fällen handelt es sich um die Pelikangruppe, Enten und Gänse. Gestorben sind 27 Tiere: 14 Pelikane, neun Hawaiigänse, eine Schwanengans, eine Nonnengans, eine Kaisergans sowie eine Hühnergans. Wegen der angespannten Lage bleibt der Zoo weiter geschlossen.

"Es geht mir unheimlich nahe"

"Es ist für mich als Vogelliebhaber das Schlimmste, was passieren kann. Und für den Zoo ist es eine Katastrophe. Solch ein großer Vogelgrippe-Ausbruch ist mir aus keinem anderen Zoo bekannt. Es geht mir unheimlich nahe", sagt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt. "Ich bin aber ein grundsätzlich positiver Mensch und sehr froh, dass das Infektionsgeschehen aktuell nur zwei Einheiten betrifft. Und selbst dann, wenn es in einem weiteren Bereich einen neuen Fall geben sollte, müsste der Ausbruch mit unseren hohen Sicherheitsvorkehrungen auf die jeweilige Gruppe beschränkt bleiben", so Reinschmidt weiter.

Höchste Sicherheitsmaßnahmen

Die einzelnen epidemiologischen Einheiten werden mit höchsten Biosicherheitsmaßnahmen versorgt. Dabei sind geschulte Tierpflegerinnen und Tierpfleger für das Versorgen der Vögel zuständig. Vor dem Betreten der jeweiligen Anlage ziehen sie sich einen Schutzanzug, Brille, Maske, Handschuhe und Überschuhe an. Diese Schutzkleidung wird vor dem Eintreten bei jeder Gruppe komplett erneuert.

Arbeiten an der Belastungsgrenze

Nach Auswertung der ersten Testreihen gibt es nun regelmäßig weitere Proben bei den rund 700 Vögeln, die im Zoo Karlsruhe leben. "Wir arbeiten derzeit alle hier an der Belastungsgrenze, um diese Krise meistern zu können", berichtet Zootierarzt Dr. Marco Roller: "Aber jedes Tier, das wir aus unserem Bestand retten können, ist den Aufwand und das Engagement wert."