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Ausschreitungen am Wartberg

Pforzheim: 77. Jahrestag der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg

Bei der Gedenkfeier anlässlich der Zerstörung Pforzheims am 23. Februar 1945 hat Oberbürgermeister Peter Boch an die mehr als 17.600 verstorbenen Menschen, die vielen Verletzten und das Leid erinnert, das mit dem britischen Luftangriff über die Stadt kam. Bei einer Versammlung kam es zu Angriffen gegen Polizeibeamte.

Die Gedenkfeier fand in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie mit einem geschlossenen Einladungskreis auf dem Hauptfriedhof statt und wurde per Livestream für die Bürgerinnen und Bürger übertragen. „Der heutige Tag ist ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt und ein Tag des Gedenkens an die Opfer unserer Stadt“, so Oberbürgermeister Boch. Pforzheim stehe für ein friedliches, demokratisches Zusammenleben. Es sei daher die Pflicht jedes einzelnen, den Frieden in der Gesellschaft zu wahren, sich mit Achtung und Respekt zu begegnen und Konflikte vernünftig, umsichtig und fair auszutragen.
 
Angriffe gegen Polizeibeamte
 
Eine erste Versammlung mit Aufzug begann gegen 17:00 Uhr mit einer Auftaktkundgebung am Platz der Synagoge. Am Aufzug mit Abschlusskundgebung am Bahnhof nahmen rund 250 Personen teil. Gegen 18:00 Uhr wurde diese Versammlung friedlich beendet. Einige Teilnehmer schlossen sich daraufhin einer weiteren Versammlung mit Aufzug an. Diese begann am Bahnhofsplatz mit einer Kundgebung. Rund 600 Personen nahmen daran teil und zogen in der Folge in Richtung Wartberg.
 
Teilnehmer brannten Pyrotechnik ab
 

An einer Polizeiabsperrung, die zum Schutz der Versammlung auf dem Wartbergplateau eingerichtet war, griffen mehrere Demonstranten die dortigen Einsatzkräfte an. Sie versuchten, die Absperrungen zu durchbrechen und setzten hierzu unter anderem Regenschirme als Waffen ein. Weiterhin bewarfen die Angreifer die Polizisten mit Knallkörpern, traten und schlugen auf sie ein. Durch den Einsatz von Pfefferspray sowie des Einsatzstocks gelang es den Beamten letztlich, ein Durchbrechen der Absperrung zu verhindern.
 
Versammlung aufgelöst
 
Aufgrund der gewalttätigen Aktionen aus der Versammlung heraus wurde diese von der Versammlungsbehörde gegen 20:00 Uhr aufgelöst. Bei rund 240 Personen wurden danach die Personalien erhoben. Gegen sie besteht der Verdacht, sich wegen Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte sowie weiterer Delikte strafbar gemacht zu haben. Ein Polizeibeamter trug Verletzungen davon. Die auf dem Wartbergplateau angemeldete Versammlung war gegen 20:20 Uhr zu Ende. Dort hatten rund 40 Teilnehmer ab 19:40 Uhr Fackeln entzündet.