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Drei Busse mit 110 Geflüchteten kommen sicher in Deutschland an

Bräunlingen: Große Hilfsaktion von ehemaligem Europameister im Gewichtheben

Jürgen Braun aus Bräunlingen im Schwarzwald-Baar-Kreis ist ehemaliger Europameister im Gewichtheben und hat zusammen mit dem Gewichtheberverband Baden-Würrtemberg eine große Hilfsaktion für die Ukraine ins Leben gerufen.

Die erste fand am Wochenende statt. Mit drei Bussen, vollgepackt mit 15 Tonnen Hilfsgütern ging es am Freitag in Kirchzarten bei Freiburg los. In den Kisten : Ware im Wert von rund 200 000 Euro. 60 Prozent der Hilfsgüter waren Lebensmittel. Der andere Teil bestand aus Medizinprodukten, Decken, Schlafsäcken und Matrazen. Jürgen Braun fuhr mit.

Die Busse luden die Hilfsgüter in Krakau in Polen ab, da es dort ein zentrales Lager gibt, die die Hilfsgüter von dort aus verteilen. Danach ging es nach Przemysl, wo im Minutentakt Geflüchtete ankommen.

Von hier aus wollte man Flüchtlinge nach Deutschland mitnehmen. Doch es herrschte große Verunsicherung bei den Frauen und Kindern, sagt Jürgen Braun.

Viele wollen erstmal dort bleiben. Sie glauben, dass der Krieg demnächst vorbei ist, so Braun. Und zum anderen herrsche Angst vor Schleppern und Menschenhändlern.

Zwei Busse seien plötzlich verschwunden, man gehe davon aus, dass die Frauen und Kinder ins Rotlichtmilieu gezwungen werden.

Insgesamt seien dan aber doch 110 Menschen in die Busse gestiegen, Platz hätte man für 180 gehabt. 40 Flüchtlinge seien in verschiedenen Städten ausgestiegen, um bei Verwandten unterzukommen.

70 wurden mit in den Schwarzwald genommen. Sie wurden unter anderem in Eisenbach,  Hüfingen und Dögglingen untergebracht.

Weitere Aktionen sind bereits geplant. Man habe jetzt sogar einen Anruf eines Sprechers der ukrainischen Präsidentengattin bekommen, der sich für die Aktion bedankt hat.

" Sie haben Leben gerettet, denn die Lebensmittel gehen aus", hieß es am Telefon. Das Innenministerium wird ein Anerkennungs-und Empfehlungsschreiben für die Hilfsaktion ausstellen, so Braun. Damit könne man den Geflüchteten die Unsicherheit nehmen.

Da nun vor allem medizinisches Material gebraucht wird, wollen wir eine neue großflächige Aktion starten, sagt der Ex-Gewichtheber.

Man spreche gerade mit Bürgermeistern, damit das benötigte Material in den Rathäusern abgegeben werden kann und dann zentral eingesammelt wird. Auch mit dem Apothekerverband sei man deswegen gerade in Kontakt.