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Intelligentes Stadtbahnfenster wird getestet

Karlsruhe: Interaktive Fahrpläne statt vorbeiziehende Landschaft

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) hat das erste "SmartWindow" in einer Stadtbahn eingebaut. Das Fenster zeigt interaktive Fahrdaten, Liniennetzpläne und Infos über Sehenswürdigkeiten an.

Wissenschaftler der Hochschule Karlsruhe haben zusammen mit den technischen Fachleuten der AVG ein interaktives Fenster in die Stadtbahn 900 eingebaut.  Das Fenster wurde bereits im vergangenen Jahr eingebaut, konnte allerdings aufgrund der Coronapandemie nur eingeschränkt genutzt werden. Die Hochschule Karlsruhe leitet das Projekt SmartMMI. Die AVG ist einer von fünf Partner und stellt die passenden Bahnen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr finanziert.

Semitransparentes Fenster ist geplant

Das intelligente Stadtbahnfenster besteht aus zwei vertikalen und einem horizontalen Display, das über eine Touchfunktion verfügt. Im Endstadium der Forschung soll das Fenster semitransparent sein. Das interaktive Fenster soll verschiedene Funktionen haben. Unter anderem soll der Fahrgast Auskunft über seine aktuelle Position, die Position der nächsten Haltestelle und über mögliche Anschlüsse an der nächsten Haltestelle erhalten. Eine dazugehörige App soll die Nutzung ergänzen, zwingend notwendig ist diese jedoch nicht. Fahrgäste können zuvor eine Fahrtroute mit der App "Smart-MMIApp" berechnen und anschließend auf das SmartWindow übertragen. Umgekehrt kann die berechnete Fahrtroute von dem SmartWindow durch Abscannen eines QR-Codes in die App übertragen werden. Dieses Funktion kann vor allem beim Umsteigen sehr praktisch sein.

Projektleiter Thomas Schlegel.: „Mit SmartMMI konnten wir bereits zeigen, dass wir Informationen hilfreich im Nahverkehr einblenden und interaktiv nutzbar machen können. Dabei stellt das interaktive SmartWindow mit seinen Fähigkeiten eine wirkliche Innovation dar und macht Karlsruhe zu einem Vorreiter. [...]"

Neu ist auch, dass man Sehenswürdigkeiten zukünftig in der Bahn entdecken kann. Es wird bereits schon an der Abbildung von Informationen zu Sehenswürdigkeiten und historischen Orten auf den Bildschirmen gearbeitet. Zu einzelnen Punkten sind jetzt schon Infos zu sehen. Der Feldtest soll voraussichtlich bis Ende des Jahres laufen.