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A5 in beiden Richtungen wieder frei

Chemieunfall in Heidelberg-Wieblingen

Am Samstgmorgen gegen 6 Uhr ist es in einer Recyclingfirma in Heidelberg-Wieblingen zu einem Unfall gekommen.

Wegen einer großen, stinkenden Wolke war die A5 an dieser Stelle bis 10 Uhr in beiden Richtungen komplett gesperrt. Auch das Industrie-Gebiet rund um die Recyclingfirma Kluthe-Rematec wurde abgeriegelt. Rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei waren über vier Stunden im Einsatz, um Herr über die Lage zu werden. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, steht noch nicht fest. Nach bisherigen Erkenntnissen war es bei der Aufarbeitung von Lösungsmitteln aus der Kunststoffindustrie zu dem Störfall gekommen. Auch Geschäftsführer Wolfgang Weißmann sucht nach Erklärungen: „Die Anlage ist geschlossen und hat ein Überdruckventil. Wenn sich in der Anlage Überdruck aufbaut, dann geht das rüber in die Vorlagen und da kann Dampf oder Qualm entweichen. Was genau passiert ist, wissen wir nicht. Wir wissen nur, hier ist Wasser und ein Bisschen Toluol. Das ist ein Lösemittel und wird für die Herstellung von Lacken benutzt.“ Messungen in der Umgebung ergaben, dass wohl keine Giftstoffe in der Luft sind. Einsatzleiter der Feuerwehr Heidelberg Ronny Olbert gab Entwarnung: „Wir hatten direkt hier Messungen durchgeführt und die haben keine Grenzwerte überschritten. Deswegen können wir sagen, dass für die Bevölkerung keinerlei Gefahr bestand, weil die deutlich weiter entfernt waren.“ Dennoch war erstmal Vorsicht geboten. Anwohner wurden zur Sicherheit gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Feuerwehr konnte mit einem Fachberater der Fabrik in Wieblingen schnell das Vorgehen besprechen, um weitere chemische Reaktionen zu verhindern. Olbert sagte uns weiter: „In der ersten Phase sind wir mit Atemschutz ins Gebäude gegangen, in der zweiten Phase, in der es um die genaue Stoffanalyse ging, mit Chemikalienschutzanzug, weil man auch mit Flüssigkeiten in Kontakt kommt und wir noch nicht genau sagen konnte, was da noch mit dabei ist.“ Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Die Anlage, in der sich der Störfall ereignete, ist bis auf weiteres außer Betrieb.