Was klar ist: Am 17. Oktober 2016 wurde ein falsches Rohr angeschnitten, darin waren brennbare Gase. Die Frage ist nun: Hat der 63-jährige Beschuldigte das Rohr angeschnitten - und falls ja: warum? Bei dem Brand und als Folge daraus waren vier Mitarbeiter der Werksfeuerwehr und ein Matrose eines Tankschiffs, der helfen wollte, ums Leben gekommen. 44 weitere Menschen wurden verletzt.
Tötung einer der Vorwürfe
Das Gericht soll unter anderem klären, ob die Rohre deutlich gekennzeichnet waren. Die Explosion war im sogenannten Rohrgraben im Landeshafen - dort liegen zahlreiche Leitungen, durch die Flüssiggase und andere brennbare Flüssigkeite von und zu den Schiffen transportiert werden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 63-jährigen Angeklagten fahrlässige Tötung, Körperverletzung und das fahrlässige Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vor - er soll entgegen vorheriger Anweisung das Rohr angeschnitten haben.
Angeklagter selbst betroffen
Der Angeklagte sagt, er kann sich nicht an den genauen Hergang erinnern - er bedauert seine Tat außerordentlich. Er war bei der Explosion auch schwer verletzt worden und ist - auch wegen psychischer Belastungen - nicht mehr arbeitsfähig. Bei dem Unfall war ein Sachschaden von zwei bis drei Millionen Euro an unmittelbaren und mindestens 500 Millionen Euro an mittelbaren Folgen entstanden - zum Beispiel durch Produktionsausfall.
Am ersten Verhandlungstag wurde das Verfahren eröffnet und die Anklageschrift verlesen. Am zweiten Verhandlungstag am morgigen Dienstag beginnt die Beweisaufnahme.