Wir erinnern uns – vor ein paar Wochen großes Thema in Rülzheim in der Südpfalz – die FDP wollte denn Ort in "Rilze" umbenennen lassen – also so wie der Ort im Dialekt ausgesprochen wird, ohne Umlaut. Das wäre dann auch international verständlicher. Der Antrag wurde abgelehnt, aber jetzt denkt Mannheim ernsthaft über einen neuen Namen nach.
Hier geht es aber nicht um die internationale Aussprache, sondern um die Gleichberechtigung. Mit dem „Mann“ im Stadtnamen könnten sich heutzutage nicht mehr alle angesprochen fühlen - vor allem Frauen und Kinder. Eine Kommission hat als gendergerechten Namen nun „Mensch-heim“ vorgeschlagen.
Dagegen regt sich allerdings Widerstand
Im Stadtrat hat sich eine fraktionsübergreifende Initiative gegründet, die „Monnem“ als Alternative vorschlägt. Mit einer Online-Petition sollen ab heute genug Stimmen für ein Bürgerbegehren gesammelt werden.
"Ich kann schon nachvollziehen, dass sich insbesondere die Manheimerinnen mit Mannheim nicht besonders wohlfühlen", so Thorsten Riehle, Mitglied im SPD-Stadtrat in Mannheim. "Die Diskussion halte ich für sehr sehr wichtig, ich glaube aber, dass wir mit Menschheim in der Mannheimer Tradition nicht viel weiter kommen. Ich habe daher einen ganz anderen Vorschlag, [...] deswegen bin ich der Meinung, sollten wir 'Monnem' sagen", so Riehle weiter.
Auch die regionale Musikszene regt sich zur aktuellen Diskussion. Rolf Stahlhofen, Sohn Mannheims - oder bald "Monnems" - sagt: "Ich bin ja für political correctness, verstehe das Anliegen, aber da unterstütze ich doch lieber die Initiative, dass Mannheim in Monnem umbenannt werden soll." Rolf ist auch ein Fan von Dialekten. Aber: "Dann müssten wir auch unseren Namen ändern: Die Söhne Monnems." Recht hat er. Und die Befürworter der Pro-Monnem-Bewegung freuen sich über diese prominente Unterstützung.
Unser Adler-Reporter Antti Soramies freut sich über eine Umbenennung der Stadt in "Monnem". Den englischsprachigen Spielern der Adler sei bei der Aussprache von "Männheim" schon aufgefallen, dass da eine Gleichberechtigung zu kurz komme. Monnem gehe den nordamerikanischen und finnischen Spielern da deutlich leichter von den Lippen. Und die Fans? Die sagen so oder so lieber Monnem statt Mannheim. Gleiches dürften übrigens auch die Fans vom SV Waldhof Mannheim empfinden. Bei ihnen ist es entweder eh nur "der Waldhof" oder eben Monnem.
Bülent freut sich darüber, dass "endlich richtig heißt"! "Monnem" wird es schließlich gesprochen und so soll es auch geschrieben werden, denn "Monnem is' Monnem!" Dann gibt es auch kein Problem mehr mit der Diskriminierung.
Bei dieser Online-Petition sollen ab heute Stimmen für ein Bürgerbegehren „Pro Monnem“ gesammelt werden.